Giro d'Italia 2024 - 9. Etappe
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Kooij im Sprint statt Narvaez mit Final-Attacke
Olav Kooij (Visma) gewann in Neapel die 9. Etappe des Giro 2024 im Sprint eines stark ausgedünnten Hauptfeldes. Der 22-jährige Niederländer überholte Jonathan Milan (Lidl) um weniger als ein Vorderrad. Den 3. Platz belegte Juan Molano (UAE), dem sein Teamkollege Tadej Pogacar höchstpersönlich mit seinem Einsatz auf dem Schlusskilometer erst eine Sprintentscheidung möglich machte. Denn Jhonatan Narvaez (Ineos), Sieger der 1. Etappe und auf dem Weg nach Neapel 8 Kilometer vorm Ziel entwischt, wurde erst innerhalb der letzten 100 Meter von den Sprintern kassiert.
Ergebnis 1. Olav Kooij (NED) - Visma-Lease a Bike 4:44:22 2. Jonathan Milan (ITA) - Lidl-Trek 3. Juan Molano (COL) - UAE-Emirates 4. Alberto Dainese (ITA) - Tudor 5. Danny van Poppel (NED) - Bora-Hansgrohe 6. Madis Mihkels (EST) - Intermarché-Wanty 7. Kaden Groves (AUS) - Alpecin-Deceuninck 8. Andrea Vendrame (ITA) - Decathlon-AG2R 9. Davide Ballerini (ITA) - Astana-Kasachstan 10. Max Kanter (GER) - Astana-Kasachstan 11. Jhonatan Narvaez (COL) - Ineos Grenadiers alle 12. Caleb Ewan (AUS) - Jayco-Alula 13. Simone Velasco (ITA) - Astana-Kasachstan gleiche 14. Hugo Hofstetter (FRA) - Israel-Premier Tech 15. Jenthe Biermans (BEL) - Arkéa-B&B Hotels Zeit - 162 Fahrer klassiert. DNF Alexander Krieger (GER) - Tudor DNS Alexej Luzenko (KAZ) - Astana-Kasachstan
Mit einem Vorsprung von unverändert 2:40 Minuten vor Daniel Martinez (Bora) geht Pogacar in den ersten Ruhetag des Giro d'Italia 2024. Dies ist ein außergewöhnlich großer Abstand schon nach der ersten Woche. Der Gesamtdritte Geraint Thomas (Ineos) hatte einen Sturz innerhalb der letzten 60 Kilometer zu verkraften, war aber schnell wieder im Hauptfeld. Alexej Luzenko (Astana) trat auf Platz 11 der Gesamtwertung liegend nicht mehr zur 9. Etappe an.
Gesamtwertung 1. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-Emirates 28:14:42 2. Daniel Martinez (COL) - Bora-Hansgrohe +2:40 3. Geraint Thomas (GBR) - Ineos Grenadiers +2:58 4. Ben O'Connor (AUS) - Decathlon-AG2R +3:39 5. Cian Uijtdebroeks (BEL) - Visma-Lease a Bike +4:02 6. Antonio Tiberi (ITA) - Bahrain Victorious +4:23 7. Lorenzo Fortunato (ITA) - Astana-Kasachstan +5:15 8. Einer Rubio (COL) - Movistar +5:28 9. Thymen Arensman (NED) - Ineos Grenadiers +5:30 10. Jan Hirt (CZE) - Soudal-Quick Step +5:53
Als Ausreißerduo des Tages präsentierten sich die beiden Teamkollegen Maestri und Pietrobon (Polti). 27 Kilometer vorm Ziel attackierte Julian Alaphilippe (Soudal) mit Conci (Alpecin) am Rad und erreichte die beiden Spitzenreiter einen Kilometer später. Außerdem kamen noch Askey (Groupama), Vermaerke (DSM) und Costiou (Arkéa) hinzu.
Wegen der entkräfteten beiden frühen Ausreißer, die dran blieben, aber nicht mehr hart führen konnten, lief die Gruppe nicht rund. So attackierte Alaphilippe ein weiteres Mal 21 Kilometer vorm Ziel, und nur Ewen Costiou ging mit, war jedoch bereits wieder abgehängt, als Alaphilippe mit nur wenigen Sekunden Vorsprung vorm Hauptfeld in den letzten kleinen Anstieg ging.
Dort sprang Narvaez aus dem Feld heraus und an Alaphilippe vorbei. Narvaez konnte zwar nur wenige Sekunden Vorsprung herausfahren, diese aber gegen ein gerupftes Feld fast bis zur Ziellinie halten. Die vorn verbliebenen Sprinterteams waren bereits angezählt, weil aufgrund vorheriger Tempoarbeit schon ein paar gegenerische Sprinter abgehängt worden waren. Vor allem das Team des stärksten Sprinters Milan investierte sehr viel. Die Teamkollegen von Kooij, der seinen ersten Grand-Tour-Etappensieg feierte, hielt sich eher zurück.
Vorschau auf diese Etappe: In Neapel könnte auf der 9. Giro-Etappe 2024 schon die vierte Stunde für die Sprinter schlagen. Die Strecke führt von den Abbruzzen bis nach Kampanien. Die welligen letzten Kilometer am Tyrrhenischen Meer, inklusive des Monte di Procida auf der Phlegräischen Halbinsel 36 Kilometer vor Schluss, sollten die Sprinter und ihre Teams nicht wirklich beeindrucken. In Neapel gibt es kurz hinter der Kilometermarke eine letzte Richtungsänderung in einer 180-Grad-Kehre.
An die 9. Etappe schließt sich der erste Ruhetag beim Giro 2024 an. Für diesen verbleibt man in der Gegend von Neapel.
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