Giro d'Italia 2021 - 14. Etappe

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Fortunato siegt am Zoncolan, Bernal baut aus

Lorenzo Fortunato (Eolo) gewann doppelt überraschend die 14. Etappe des Giro d'Italia 2021 – zum einen, weil die Klassementfahrer den prestigeträchtigen Sieg am Monte Zoncolan der Spitzengruppe des Tages überließen, zum anderen, weil Fortunato auf dem Papier nicht der stärkste Bergfahrer in der Spitzengruppe war. Dies traf allerdings erst recht nicht auf den Zweitplatzierten Jan Tratnik (Bahrain) zu, den der 25-jährige siegreiche Italiener 2,4 Kilometer vorm Ziel abschüttelte. Von den Klassementfahrern machte bei der ersten Alpenetappe erneut Egan Bernal (Ineos) im Rosa Trikot den stärksten Eindruck.

Als es im letzten Viertel des 13,3 Kilometer langen Schlussanstiegs so richtig steil wurde, attackierte in der Gruppe der Klassementfahrer Simon Yates (BikeExchange), nachdem es zuvor ein Ausscheidungsfahren gegeben hatte. An dessen Hinterrad blieb nur Bernal, der innerhalb des letzten Kilometers noch 11 Sekunden auf Yates herausholte. Nächstbeste Klassementfahrer im Ziel waren Bernals Teamkollege Daniel Martinez sowie Damiano Caruso (Bahrain) und Giulio Ciccone (Trek) mit je 39 Sekunden Rückstand auf Bernal. Der bisherige Gesamtzweite Alexander Wlasow (Astana) verlor über eine Minute.

Außer Fortunato und Tratnik kam aus der 11-köpfigen Spitzengruppe des Tages noch Alessandro Covi (UAE) vor Bernal durch. Dieser hatte im Ziel auf dem 4. Platz 1:43 Minuten Rückstand auf Fortunato. Aus der frühen Spitzengruppe erreichten außerdem Bauke Mollema (Trek), George Bennett (Jumbo) und Nelson Oliveira (Movistar) ein Top-Ten-Ergebnis im kalten Nebel am Monte Zoncolan, an dem immerhin der Regen aufgehört hatte. Fortunato hatte bisher noch kein Profirennen gewonnen.

 

Ergebnis
 1. Lorenzo Fortunato (ITA)    - Eolo-Kometa              5:17:22
 2. Jan Tratnik (SLO)          - Bahrain-Merida             +0:26
 3. Alessandro Covi (ITA)      - UAE-Emirates               +0:59
 4. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           +1:43
 5. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +1:47
 6. Simon Yates (GBR)          - BikeExchange               +1:54
 7. George Bennett (NZL)       - Jumbo-Visma                +2:10
 8. Nelson Oliveira (POR)      - Movistar                   +2:18
 9. Daniel Martinez (COL)      - Ineos Grenadiers           +2:22
10. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious       gl.Zeit
11. Giulio Ciccone (ITA)       - Trek-Segafredo           gl.Zeit
12. Daniel Martin (IRL)        - Israel                     +2:27
13. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +2:29
14. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education-Nippo         +2:37
15. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +2:45
16. Alexander Wlasow (RUS)     - Astana-Premier Tech        +2:55
17. Antonio Pedrero            - Movistar                   +3:07
18. João Almeida (POR)         - Deceuninck-Quick Step      +3:11
19. Remco Evenepoel (BEL)      - Deceuninck-Quick Step      +3:13
20. Nick Schultz (AUS)         - BikeExchange             gl.Zeit
21. Ruben Guerreiro (POR)      - EF Education-Nippo       gl.Zeit
...
24. Davide Formolo (ITA)       - UAE-Emirates               +4:19
26. Koen Bouwman (NED)         - Jumbo-Visma                +4:31
27. Tobias Foss (NOR)          - Jumbo-Visma                +2:22
32. Attila Valter (HUN)        - Groupama-FDJ               +5:41
45. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo            +12:04
- 159 Fahrer klassiert.
DNF Nicolas Edet (FRA)         - Cofidis
DNF Roger Kluge (GER)          - Lotto-Soudal
DNS David Dekker (NED)         - Jumbo-Visma
DNS Dylan Groenewegen (NED)    - Jumbo-Visma
DNS Jai Hindley (AUS)          - DSM

 

Yates springt auf 2, nun 93 Sekunden hinter Bernal

In der Gesamtwertung vergrößerte sich Bernals Vorsprung auf 93 Sekunden vor Simon Yates, der durch seinen bisher stärksten Tag beim Giro 2021 vom 5. auf den 2. Platz aufrückte. Caruso verblieb auf dem 3. Platz, Wlasow fiel auf den 4. Platz – beide noch mit unter 2 Minuten Rückstand aufs Rosa Trikot. Hugh Carthy (EF) verlor einen Platz, und Emanuel Buchmann blieb auf dem 6. Platz. Beide erreichten am Zoncolan knapp vor Wlasow das Ziel.

 

Gesamtwertung
 1. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers        58:30:47
 2. Simon Yates (GBR)          - BikeExchange               +1:33
 3. Damiano Caruso (ITA)       - Bahrain Victorious         +1:51
 4. Alexander Wlasow (RUS)     - Astana-Premier Tech        +1:57
 5. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education-Nippo         +2:11
 6. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +2:36
 7. Giulio Ciccone (ITA)       - Trek-Segafredo             +3:03
 8. Remco Evenepoel (BEL)      - Deceuninck-Quick Step      +3:52
 9. Daniel Martinez (COL)      - Ineos Grenadiers           +3:54
10. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +4:31
11. Tobias Foss (NOR)          - Jumbo-Visma                +5:37
12. Attila Valter (HUN)        - Groupama-FDJ               +7:49
13. Daniel Martin (IRL)        - Israel                     +7:50
14. João Almeida (POR)         - Deceuninck-Quick Step      +8:32
15. Ruben Guerreiro (POR)      - EF Education-Nippo         +9:19
16. Davide Formolo (ITA)       - UAE-Emirates               +9:52
17. Nick Schultz (AUS)         - BikeExchange              +10:15
18. George Bennett (NZL)       - Jumbo-Visma               +11:48
19. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo            +14:25
20. Rein Taaramäe (EST)        - Intermarché-Wanty         +16:04
21. Koen Bouwman (NED)         - Jumbo-Visma               +16:07
22. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious        +16:43

 

In der 11-köpfigen Spitzengruppe des Tages fuhren auf der 14. Etappe Ponomar (Androni), Tratnik (Bahrain), Rochas (Cofidis), Albanese, Fortunato (beide Eolo), Bennett, Affini (beide Jumbo), Oliveira (Movistar), Mollema, Mosca (beide Trek) und Covi (UAE). Daraus Bester in der Gesamtwertung war vor der Etappe George Bennett auf dem 23. Platz mit über 11 Minuten Rückstand. So erhielt die Spitzengruppe maximal über 8 Minuten Vorsprung zugestanden. Die dann 6 Minuten, mit den sie den Schlussanstieg enterten, genügten aber für Fortunato, Tratnik und Covi zum Durchkommen vor Bernal.

Mollema sammelte unterwegs Siege beim kleinen Bergpreis und einem Kategorie-2-Bergpreis. Neben Bennett wäre ihm eigentlich am meisten im Schlussanstieg zuzutrauen gewesen. Doch als schon 12 Kilometer vorm Ziel Tratnik attackierte, blieben die beiden passiv. 2 Kilometer später attackierte Fortunato und schloss 7 Kilometer vorm Ziel zu Tratnik auf. Nachdem sich Fortunato von Tratnik gelöst hatte, fuhr Tratnik an den steilsten Stellen in Schlangenlinien. Das Bergtrikot verblieb bei Geoffrey Bouchard (AG2R), der zu Beginn der Etappe vergeblich der Spitzengruppe hinterherjagte.

 

Bergwertung
 1. Geoffrey Bouchard (FRA)    - AG2R-Citroën               96 p.
 2. Egan Bernal (COL)          - Ineos Grenadiers           57
 3. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             50
 4. Lorenzo Fortunato (ITA)    - Eolo-Kometa                40
 5. Jan Tratnik (SLO)          - Bahrain Victorious         26
 6. Dries de Bondt (BEL)       - Alpecin-Fenix              24
 7. Giulio Ciccone (ITA)       - Trek-Segafredo             20

 

Im Hauptfeld gab es erstmals Alarm, als es Wlasows Helfer in der Abfahrt des Kategorie-2-Bergpreise – Forcella Monte Rest – rollen ließen und plötzlich außer Izagirre, Sanchez, Tejada und ihrem Kapitän Wlasow nur noch Bernal, dessen Helfer Castroviejo und Pello Bilbao (Bahrain) dabei waren. Die meisten anderen Klassementfahrer hingen zeitweise bis zu 15 Sekunden zurück, und Remco Evenepoel (Deceuninck) noch ein paar Sekunden mehr. Die erste Verfolgergruppe brachten Carthys Helfer zurück, und auch Evenepoel schloss wieder auf. Dafür gehörte Evenepoel in den letzten steilen Kilometern wieder zu den ersten Klassementfahrern, die abreißen lassen mussten. Er begrenzte den Verlust gegenüber Bernal immerhin noch auf 90 Sekunden.

Nach der Attacke von Yates war Bernal sofort auf dem Posten. Buchmann versuchte mitzugehen, schaffte es aber nicht. Zunächst war er mit Martinez am Rad der erste Verfolger von Yates und Bernal. Dann ging es für ihn noch zurück hinter Caruso, Ciccone und Daniel Martin (Israel). Vincenzo Nibali (Trek) sammelte über 10 Minuten ein – um wohl Feuer frei zu haben für Attacken in den verbleibenden Alpenetappen.


Vorschau auf diese Etappe: Nach einem durchaus abwechslungsreichen Aufgalopp über 13 Renntage steht nun auf der 14. Etappe die erste richtig heftige Bergankunft an: Monte Zoncolan! Zwar gibt es auf der 205 Kilometer langen 14. Etappe einen weiteren Berg, aber es wird sich wohl alles auf den Koloss am Ende konzentrieren. Von Sutrio auf 538 Metern steigen die letzten 13,3 Kilometer via Rifugio Moro auf 1730 Meter. Obwohl es sich nicht um den noch heftigeren West-Anstieg von Ovaro aus handelt, dürfte sich die Gelegenheit bieten, satte Zeitabstände im Kampf Mann gegen Mann herauszufahren, insbesondere auf den beständig steilen letzten 3 Kilometern. Denn als Maximalsteigung sind nichtsdestotrotz 27 % angebenen (etwa auf Höhe der 500-Meter-Marke) und als durchschnittliche Steigung 8,5 % ...

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Giro d'Italia 2021
14. Etappe (205,0km)
von Cittadella 11:40
zum Monte Zoncolan 17:13

4 -km129 13:28 Castello di Caneva
S -km85 14:32 Meduno
2 -km59 15:24 Forcella Monte Rest
S -km19 16:19 Arta Terme
1 -km0 17:13 Monte Zoncolan

Etappensieg:
Lorenzo Fortunato (ITA)

Rosa Trikot:
Egan Bernal (COL)

Maglia Ciclamino:
Peter Sagan (SVK)

Bergtrikot:
Geoffrey Bouchard (FRA)

Jungprofi-Wertung:
Egan Bernal (COL)
- wird getragen von Wlasow

Teamwertung:
Ineos Grenadiers

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