Giro d'Italia 2021 - 5. Etappe
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Ewan vorn nach dramatischem Finale
In einem turbulenten Massensprint holte Caleb Ewan (Lotto) in Cattolica den Sieg auf der 5. Etappe des Giro d'Italia. Der 26-jährige Australier überflügelte um eine dreiviertel Radlänge Giacomo Nizzolo (Qhubeka). Beide waren zunächst alles andere als gut positioniert. Sie profitierten dann aber außer von der eigenen Stärke davon, dass andere Sprint-Kapitäne zu früh im Wind waren und noch einmal herausnahmen. Dadurch stach Elia Viviani (Cofidis) mit seinem Anfahrer nach vorne. Nizzolo und Ewan mussten den weiteren Weg gehen, waren aber deutlich stärker als Viviani, der seinerseits den 3. Platz vor Peter Sagan (Bora) behauptete.
Die Schlussphase der Flachetappe wurde von mehreren Stürzen überschattet. Mikel Landa (Bahrain), Animateur unter den Klassementfahrern am Vortag, blieb gut 4 Kilometer vorm Ziel lange am Boden liegen. Vorausgegangen war eine Kollision mit einem Streckenposten vor einer Verkehrsinsel, bei dem 2 weitere Fahrer fielen, darunter mit Joe Dombrowski (UAE) der Vortagessieger, Gesamtzweite und Träger des Bergtrikots. Zu den weiteren Sturzopfern auf den Kilometern davor gehörte Egan Bernals Co-Kapitän Pawel Siwakow (Ineos). Im Massensprint geriet dann Tim Merlier (Alpecin), Sprintsieger der 2. Etappe, aus dem Pedal, behielt aber die Kontrolle über das Rad.
Ergebnis 1. Caleb Ewan (AUS) - Lotto-Soudal 4:07:01 2. Giacomo Nizzolo (ITA) - Qhubeka-Assos 3. Elia Viviani (ITA) - Cofidis 4. Peter Sagan (SVK) - Bora-Hansgrohe 5. Fernando Gaviria (COL) - UAE-Emirates 6. Matteo Moschetti (ITA) - Trek-Segafredo 7. Andrea Pasqualon (ITA) - Intermarché-Wanty alle 8. Dylan Groenewegen (NED) - Jumbo-Visma 9. Manuel Belletti (ITA) - Eolo-Kometa 10. Davide Cimolai (ITA) - Israel 11. Simone Consonni (ITA) - Cofidis gleiche 12. Tim Merlier (BEL) - Alpecin-Fenix 13. Filippo Tagliani (ITA) - Androni-Sidermec 14. Max Kanter (GER) - DSM 15. Lawrence Naesen (BEL) - AG2R-Citroën Zeit - 182 Fahrer klassiert. DNF Mikel Landa (ESP) - Bahrain Victorious
Landa raus nach Sturz
Die Gesamtführung behielt Alessandro de Marchi (Israel) – nun 44 Sekunden vor Louis Vervaeke (Alpecin), weil Dombrowski mit verletzter Hand über 8 Minuten verlor. Der ebenfalls gezeichnete Siwakow verlor als 182. und damit letzter Fahrer im Ziel, begleitet von einem Teamkollegen, 13 Minuten. Landa beendete die Etappe nach seinem späten Sturz nicht mehr. Dies ist nicht nur persönlich ein herber Schlag für den Pechvogel, sondern auch für die Fans eines angriffslustig vorgetragenen Giro 2021.
Gesamtwertung 1. Alessandro de Marchi (ITA) - Israel 17:57:45 2. Louis Vervaeke (BEL) - Alpecin-Fenix +0:42 3. Nelson Oliveira (POR) - Movistar +0:48 4. Attila Valter (HUN) - Groupama-FDJ +1:00 5. Nicolas Edet (FRA) - Cofidis +1:15 6. Alexander Wlasow (RUS) - Astana-Premier Tech +1:24 7. Remco Evenepoel (BEL) - Deceuninck-Quick Step +1:28 8. Alberto Bettiol (ITA) - EF Education-Nippo +1:37 9. Hugh Carthy (GBR) - EF Education-Nippo +1:38 10. Egan Bernal (COL) - Ineos Grenadiers +1:39 11. Damiano Caruso (ITA) - Bahrain Victorious +1:43 12. Davide Formolo (ITA) - UAE-Emirates +1:44 ... 14. Simon Yates (GBR) - BikeExchange +1:49 18. Romain Bardet (FRA) - DSM +2:03 19. Daniel Martin (IRL) - Israel +2:08 21. Pello Bilbao (ESP) - Bahrain Victorious +2:12 22. Vincenzo Nibali (ITA) - Trek-Segafredo +2:15 24. Jai Hindley (AUS) - DSM +2:20 26. Emanuel Buchmann (GER) - Bora-Hansgrohe +2:29 48. Joe Dombrowski (USA) - UAE-Emirates +8:37
Zu Beginn der 5. Etappe erbarmten sich Tagliani (Androni) und Marengo (Bardiani), damit es 2 Ausreißer gab. Beide hielten nur bis zum Zwischensprint 104 Kilometer vorm Ziel durch und wurden dann schon wieder eingeholt. Aus dem Hauptfeld heraus schnappte sich Fernando Gaviria (UAE) den 3. Platz vor Merlier, Viviani und Sagan. Das violette Trikot des Punktbesten knöpfte übernahm aber Nizzolo von Merlier.
Punktewertung 1. Giacomo Nizzolo (ITA) - Qhubeka-Assos 72 p. 2. Elia Viviani (ITA) - Cofidis 68 3. Tim Merlier (BEL) - Alpecin-Fenix 58 4. Caleb Ewan (AUS) - Lotto-Soudal 56 5. Peter Sagan (SVK) - Bora-Hansgrohe 50 7. Filippo Tagliani (ITA) - Androni-Sidermec 39 7. Davide Cimolai (ITA) - Israel 31 8. Fernando Gaviria (COL) - UAE-Emirates 30
Im weiteren Verlauf verhinderten 2 Fahrer aus denselben Teams wie zu Beginn, dass es nun geschlossen bis zum Massensprint ging. Pellaud (Androni) und Gaburro (Bardiani) fuhren 68 Kilometer vorm Ziel vorne heraus. Als noch 24 Kilometer zu fahren waren, attackierte Gougerad (AG2R) und überbrückte nach 3 Kilometern die halbminütige Lücke nach vorne. Das eigentlich aussichtslose Unterfangen war für das Trio allerdings erst 3 Kilometer vorm Ziel beendet, weil das Hauptfeld durch die zahlreichen Stürze immer wieder aus dem Tritt kam.
Für den Massensprint war Sagan als erster Kapitän unter den Sprintern hinter einer bunten Ansammlung von Anfahrern positioniert. Doch als nur noch ein Anfahrer da war, suchte dieser seinen Kapitän Gaviria. Consonni brachte auf der rechten Seite Viviani nach vorn. Um dessen Hinterrad hatten sich Merlier und Ewan gestritten. Merliers Missgeschick brachte Sagan links von ihm und Ewan rechts nur kurz aus dem Tritt. Während all dem lancierte Nizzolo von weit hinten kommend seinen eigenen, beeindruckenden Sprint – vorbei an allen! Ewan fand die Lücke zwischen Viviani, dem zurückfallenden Consonni und dem beschleunigenden Sagan und ging mit höchster Endgeschwindigkeit erst an Viviani und dann an Nizzolo vorbei.
Vorschau auf diese Etappe: Die 5. Etappe des Giro 2021 verläuft flach in der Emilia-Romagna durch die Po-Ebene von Modena in östlicher Richtung bis an die adriatische Riviera nach Cattolica. Alles andere als eine Entscheidung im Massensprint wäre eine Überraschung. Auf den letzten 3 Kilometern in Cattolica sind 4 Linkskurven eingebaut, bevor der letzte Richtungswechsel kurz hinter der Kilometermarke eine Rechtskurve ist.
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