Giro d'Italia 2019 - 9. Etappe

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Roglic im Regen knapp vor Campenaerts

Primoz Roglic (Jumbo) gewann das längere Einzelzeitfahren des Giro d'Italia 2019 mit steigendem Schlussstück in San Marino. Für die 34,8 Kilometer benötigte der 29-jährige Slowene 51:52 Minuten und fuhr damit 11 Sekunden schneller als Victor Campenaerts (Lotto). Der Stundenweltrekordler war bei dem verregneten Zeitfahren zwar bei etwas besseren Bedingungen unterwegs, verlor allerdings im Schlussanstieg Zeit durch einen Radwechsel.

Von den Klassementfahrern begrenzten Bauke Mollema (Trek), Vincenzo Nibali (Bahrain) und Bob Jungels (Deceuninck) den Zeitverlust gegenüber Roglic auf eine Minute oder ein paar Sekunden mehr. Abgründe taten sich zu den vermeitlich größten Herausforderern von Roglic fürs Gesamtklassement auf. Simon Yates (Mitchelton), der vor dem Giro noch seine verbesserten Zeitfahrqualitäten pries, verlor 3:11 Minuten. Bei Miguel Lopez (Astana) waren es gar 3:45 Minuten.

 

Ergebnis
 1. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                51:52
 2. Victor Campenaerts (BEL)   - Lotto-Jumbo                +0:11
 3. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +1:00
 4. Vincenzo Nibali (ITA)      - Bahrain-Merida             +1:05
 5. Tanel Kangert (EST)        - EF Education First         +1:10
 6. Chad Haga (USA)            - Sunweb                     +1:14
 7. Bob Jungels (LUX)          - Deceuninck-Quick Step      +1:16
 8. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education First         +1:30
 9. Pello Bilbao (ESP)         - Astana                     +1:43
10. Mattia Cattaneo (ITA)      - Androni-Sidermec           +1:52
11. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                   +1:55
12. Jan Polanc (SLO)           - UAE-Emirates               +1:55
13. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha-Alpecin            +1:56
14. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +2:04
15. Diego Ulissi (ITA)         - UAE-Emirates               +2:08
16. Victor de la Parte (ESP)   - CCC                        +2:20
...
24. Pawel Siwakow (RUS)        - Ineos                      +2:47
25. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos                      +2:49
26. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe             +2:52
27. Fausto Masnada (ITA)       - Androni-Sidermec           +2:56
29. Mikel Landa (ESP)          - Movistar                   +3:03
31. Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott           +3:11
33. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott           +3:14
38. Valerio Conti (ITA)        - UAE-Emirates               +3:34
42. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +3:45
43. Nans Peters (FRA)          - AG2R La Mondiale           +3:46
57. José Joaquin Rojas (ESP)   - Movistar                   +4:35
60. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ               +4:44
70. Giovanni Carboni (ITA)     - Bardiani-CSF               +5:23
- 163 Fahrer klassiert.
DNS Umberto Orsini (ITA)       - Bardiani-CSF

 

Conti behält Rosa 1:50 vor Roglic

Das Rosa Trikot des Gesamtführenden behielt Valerio Conti (UAE), obwohl er gegen die Uhr 3:34 Minuten langsamer war als Roglic und auf der 9. Etappe somit den 38. Platz belegte. Die Gesamtwertung ist nach der 9. Etappe immer noch verwässert durch den gelungenen Ausreißversuch der 6. Etappe. Zwar sprang Roglic vor auf dem 2. Platz mit 1:50 Minuten Rückstand auf Roglic. Aber die Plätze 1 sowie 3 bis 9 belegen immer noch Ausreißer der 6. Etappe.

Zum Referenzpunkt Roglic vergrößerte sich der Abstand für den 2-fachen Girosieger Nibali auf 1:44 Minuten, für den Vorjahresvierten Richard Carapaz (Movistar) auf 3:16, für Vuelta-Sieger Simon Yates auf 3:46 und für den Vorjahresdritten Lopez auf 4:29. Große Berge wurden bisher noch keine gefahren.

 

Gesamtwertung
 1. Valerio Conti (ITA)        - UAE-Emirates            36:08:32
 2. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +1:50
 3. Nans Peters (FRA)          - AG2R La Mondiale           +2:21
 4. José Joaquin Rojas (ESP)   - Movistar                   +2:33
 5. Fausto Masnada (ITA)       - Androni-Sidermec           +2:36
 6. Andrey Amador (CRC)        - Movistar                   +2:39
 7. Amaro Antunes (POR)        - CCC                        +3:05
 8. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ               +3:27
 9. Giovanni Carboni (ITA)     - Bardiani-CSF               +3:30
10. Pello Bilbao (ESP)         - Astana                     +3:32
11. Vincenzo Nibali (ITA)      - Bahrain-Merida             +3:34
12. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +3:45
13. Pieter Serry (BEL)         - Deceuninck-Quick Step      +3:47
14. Bob Jungels (LUX)          - Deceuninck-Quick Step      +4:08
15. Mattia Cattaneo (ITA)      - Androni-Sidermec           +4:34
16. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education First         +4:36
17. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe             +4:42
18. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +4:43
19. Sam Oomen (NED)            - Sunweb                     +5:02
20. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                   +5:06
21. Victor de la Parte (ESP)   - CCC                        +5:20
22. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha-Alpecin            +5:22
...
24. Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott           +5:36
26. Pawel Siwakow (RUS)        - Ineos                      +6:01
27. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +6:19
28. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott           +6:20
30. Mikel Landa (ESP)          - Movistar                   +6:42
31. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos                      +6:58

 

Fast unablässig regnete es während des Einzelzeitfahrens, besonders stark während der in der Mitte startenden Fahrer. Der früh gestartete Campenaerts fand im flacheren Streckenabschnitt zu Beginn noch etwas bessere Bedingungen vor. Gepaart mit seinen Fähigkeiten für flache Zeitfahren kam bei der zweiten Zwischenzeit eine um 51 Sekunden schnellere Fahrt heraus als bei Roglic, der zwar nicht bei schlimmstem Regen unterwegs war, aber doch bei schlechteren Verhältnissen als Campenaerts. Im Anstieg drehte Roglic den Spieß. Campenaerts kostete ein Radwechsel, vom Mechaniker zudem recht unbeholfen begleitet, wohl den Sieg.

Roglic nimmt Bergfahrern bergan noch mehr Zeit ab

Doch auch gegenüber den anderen Klassementfahrern legte Roglic am Berg die – teils deutlich – schnellere Zeit hin. Insbesondere Yates ist hier zu nennen. Er hatte vor dem Anstieg «nur» 48 Sekunden Rückstand gerechnet auf Roglic, im Ziel dann aber 3:11 Minuten. Vor diesem Hintergrund fehlt ein wenig die Fantasie, wie Roglic in den Alpen noch zu knacken ist? Am nächsten dran ist noch Nibali, der immerhin auch Erfahrung mit späten Umstürzen in der Gesamtwertung hat, damals gegen einen Fahrer aus Roglics heutigem Team ...


Vorschau auf diese Etappe: Nach einer Woche kehrt der Giro d'Italia 2019 zurück in die Startregion Emilia-Romagna – und wieder gibt es ein Bergzeitfahren allein gegen die Uhr! Diesmal ist die Strecke allerdings 34,8 Kilometer lang und hat einige Höhenmeter mehr aufzuweisen. Nach dem Start in Riccione ist die erste Hälfte zunächst flach. Die letzten 15 Kilometer in San Marino gehen dann vor allem nach oben. Nach der 2. Zwischenzeit 12,6 Kilometer vor dem Ziel steigt die Straße im Schnitt um 4,5 % bis zum Ziel, dies aber unregelmäßig (inklusive Bergabpassagen) mit Bergauf-Spitzen von 11 %. Für die Gesamtwertung dürfte dies in der Endabrechnung den Bergfahrern in die Karten spielen, auch wenn manche Stimmen den Giro 2019 mit 3 Einzelzeitfahren für zu zeitfahrlastig halten.
► Profile, Landkarten und Zeitplan auf www.giroditalia.it
► Startzeiten auf www.biciciclismo.com

Einige Startzeiten

  • 13:19 Campenaerts
  • 14:32 Izagirre
  • 15:02 Geoghegan Hart
  • 15:05 Landa
  • 15:08 Siwakow
  • 15:09 Carapaz
  • 15:13 Jungels
  • 15:16 Mollema
  • 15:22 Majka
  • 15:25 Lopez
  • 15:28 Nibali
  • 15:31 Yates
  • 15:37 Formolo
  • 15:40 Roglic
  • 15:43 Bilbao
  • 16:01 Madouas
  • 16:04 Peters
  • 16:07 Carboni
  • 16:10 Rojas
  • 16:13 Conti

Abgesehen vom kurzen Abstecher nach San Marino gibt es während des Giro d'Italia 2019 keine weiteren Kilometer außerhalb italienischen Bodens. Nach dem San-Marino-Einzelzeitfahren folgt erst einmal der erste Ruhetag.

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Giro d'Italia 2019
9. Etappe (34,8km/EZF)
von Riccione 13:15 erster Fahrer
nach San Marino/SMR 17:15 Ende

2 -km0 San Marino

Etappensieg:
Primoz Roglic (SLO)

Rosa Trikot:
Valerio Conti (ITA)

Punktewertung:
Pascal Ackermann (GER)

Bergwertung:
Giulio Ciccone (ITA)

Jungprofi-Wertung:
Nans Peters (FRA)

Teamwertung:
Movistar

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