Giro d'Italia 2019 - 7. Etappe

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Ausreißercoup für Bilbao

Pello Bilbao (Astana) gewann die 7. Etappe des Giro d'Italia 2019 in L'Aquila. Der 29-jährige Spanier attackierte 5 Mitausreißer 1,5 Kilometer vorm Ziel am Fuße der kurzen Schlusssteigung. 5 Sekunden hinter Bilbao erreichte Tony Gallopin (AG2R) den 2. Platz vor Davide Formolo (Bora). Mit weiterem Abstand erreichten Lucas Hamilton (Mitchelton) und Mattia Cattaneo (Androni) das Ziel.

Es dauerte lange, bis die 13 Ausreißer gefunden waren, die um den Tagessieg fuhren. Da auch zu beachtende Fahrer für die Gesamtwertung in der Spitzengruppe fuhren, bekam die Spitzengruppe kaum mehr als 2 Minuten Vorsprung vom Hauptfeld zugestanden. Das Team des Gesamtführenden Valerio Conti (UAE) rieb sich völlig auf, um das Rosa Trikot gegen den vorn vertretenen José Joaquin Rojas (Movistar) zu retten – was am Ende gelang. Denn das Hauptfeld kam mit gut einer Minute Rückstand ins Ziel, und Rojas hatte seinerseits eine halbe Minute Rückstand auf den Tagessieger Bilbao.

 

Ergebnis
 1. Pello Bilbao (ESP)         - Astana                   4:06:27
 2. Tony Gallopin (FRA)        - AG2R La Mondiale           +0:05
 3. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
 4. Lucas Hamilton (AUS)       - Mitchelton-Scott           +0:09
 5. Mattia Cattaneo (ITA)      - Androni-Sidermec         gl.Zeit
 6. José Joaquin Rojas (ESP)   - Movistar                   +0:30
 7. Sebastian Henao (COL)      - Ineos                      +0:48
 8. Antonio Pedrero (ESP)      - Movistar                   +1:01
 9. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ               +1:07
10. Andrea Vendrame (ITA)      - Androni-Sidermec
11. Tosh van der Sande (BEL)   - Lotto-Soudal              alle
12. Enrico Battaglin (ITA)     - Katusha-Alpecin
13. Francesco Gavazzi (ITA)    - Androni-Sidermec         gleiche
14. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe
15. Jan Bakelants (BEL)        - Sunweb                    Zeit
- 164 Fahrer klassiert.
DNF Sacha Modolo (ITA)         - EF Education First
DNF Laurens de Plus (BEL)      - Jumbo-Visma
DNF Fernando Gaviria (ITA)     - UAE-Emirates

 

Conti wehrt Rojas' Angriff auf Rosa ab

Rojas rückte in der Gesamtwertung vor auf den 2. Platz. Letztlich um klare 1:32 Minuten verfehlte er das Rosa Trikot von Conti, mit dem er am schon am Vortag in der entscheidenden Ausreißergruppe gefahren war. In den Top-Ten der Gesamtwertung blieben auch ansonsten die Fahrer aus der angesprochenen Flucht des Vortages. Aus dem erweiterten Kreis der Favoriten fürs Endklassement schlossen Bilbao und Formolo auf zu Primoz Roglic (Jumbo), der die ersten 5 Rosa Trikots des Giro 2019 eingefahren hatte.

 

Gesamtwertung
 1. Valerio Conti (ITA)        - UAE-Emirates            29:29:34
 2. José Joaquin Rojas (ESP)   - Movistar                   +1:32
 3. Giovanni Carboni (ITA)     - Bardiani-CSF               +1:41
 4. Nans Peters (FRA)          - AG2R La Mondiale           +2:09
 5. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ               +2:17
 6. Amaro Antunes (POR)        - CCC                        +2:45
 7. Fausto Masnada (ITA)       - Androni-Sidermec           +3:14
 8. Pieter Serry (BEL)         - Deceuninck-Quick Step      +3:25
 9. Andrey Amador (CRC)        - Movistar                   +3:27
10. Sam Oomen (NED)            - Sunweb                     +4:57
11. Pello Bilbao (ESP)         - Astana                     +5:23
12. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +5:24
13. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe             +5:24
14. Tony Gallopin (FRA)        - AG2R La Mondiale           +5:34
15. Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott           +5:59
16. Vincenzo Nibali (ITA)      - Bahrain-Merida             +6:03
17. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +6:08
18. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +6:13
19. Mattia Cattaneo (ITA)      - Androni-Sidermec           +6:16
20. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +6:19
21. Bob Jungels (LUX)          - Deceuninck-Quick Step      +6:26
22. Victor de la Parte (ESP)   - CCC                        +6:34
23. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education First         +6:40
24. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott           +6:40
25. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                   +6:45

 

Langer Kampf um entscheidende Spitzengruppe

Den ersten Zwischensprint des Tages gewann Pascal Ackermann (Bora). Er baute damit seinen ohnehin schon großen Vorsprung in der Punktewertung ums violette Trikot weiter aus. Davor und danach tobte ein harter Kampf um die Spitzengruppe. Dann sah es zunächst so aus, als würde eine 19-köpfige Gruppe wegkommen, in der schon einige Fahrer saßen, die auch später in der entscheidenden Flucht vertreten waren.

Doch es standen noch mehr als die Hälfte der 185 Kilometer langen Etappe auf der Uhr, als Rojas (Movistar), Gallopin (AG2R), Bilbao, Izagirre (beide Astana), Agnoli (Bahrain), Benedetti, Schwarzmann (beide Bora), Honoré (Deceuninck), Modolo, Carthy (beide EF), Madouas (Groupama), Plaza, Sbaragli (beide Israel Academy), de Buyst, van der Sande (Beide Lotto), Narvaez (Ineos), Martens (Jumbo), Hindley (Sunweb) und Gogl (Trek) vor der Einholung des Hauptfeldes standen.

Aus dieser Situation ergab sich die 13-köpfige Spitzengruppe mit Pedrero, Rojas (beide Movistar), Gallopin (AG2R), Cattaneo (Androni), Bilbao, Cataldo, Seiz (alle Astana), Formolo, McCarthy (beide Bora), Plaza (Israel Academy), de Gendt (Lotto), Hamilton (Mitchelton) und Henao (Ineos). Die Helfer von Rojas, Bilbao, und Formolo waren die Motoren dieser Gruppe, während hinten Contis Team mit immensem Aufwand das Rosa Trikot zu verteidigen versuchte.

Am längsten Anstieg des Tages fielen 3 Fahrer gut 50 Kilometer vorm Ziel zurück: Plaza und Cattaneo entkräftet und de Gendt augenscheinlich, weil er wahlweise der Gruppe oder sich selbst den Tagessieg nicht zutraute – lag der Vorsprung doch gerade mal bei etwas über einer Minute. Den Bergpreis überfuhr Pedreiro an der Spitze der Fluchtgruppe, ohne Gegenwehr der Mitausreißer. Das blaue Trikot des Bergbesten behielt Giulio Ciccone (Trek).

 

Bergwertung
 1. Giulio Ciccone (ITA)       - Trek-Segafredo             24 p.
 2. Fausto Masnada (ITA)       - Androni-Sidermec           18
 3. Antonio Pedrero (ESP)      - Movistar                   18
 4. Valerio Conti (ITA)        - UAE-Emirates                8
 5. Andrej Seiz (KAZ)          - Astana                      8

 

Innerhalb der letzten 10 Kilometer fielen Pedrero, Rojas, Seiz, McCarthy und Heano aus der Spitzengruppe zurück, so dass die späteren Top-5 der Etappe unter sich waren. Rojas, dessen Traum vom Rosa Trikot inzwischen beendet war, kehrte auf der Abfahrt zum Quintett zurück und übertölpelte es kurz danach mit einer Attacke. 2 Kilometer vorm Ziel wurde Rojas wieder geschnappt.

Die nun 6 Ausreißer belauerten sich, woraufhin sich Bilbao zu einem trockenen Antritt entschloss, dem niemand folgen konnte. Außer Bilbao, Gallopin, Formolo, Hamilton, Cattaneo und Rojas erreichten noch Heano und Pedrero das Ziel vor dem Hauptfeld. Dieses bestand aus nur noch 59 Fahrern, weil Leute wie Ackermann schon weit vor dem Ziel ruhiger machten und die Etappe kontrolliert im Gruppetto mit 18 Minuten Rückstand beendeten.


Vorschau auf diese Etappe: Die 7. Etappe des Giro 2019 führt durch die Abruzzen, ausgehend von der Adria, bald schon hüglig werdend und mit unberechenbarem Finale nach L'Aquila. Der schwierigste Anstieg des Tages ist 46,2 Kilometer vorm Ziel absolviert, mit anschließendem Hochplateau. Nach einer Abfahrt wartet das Finale mit einem unkategorisierten Anstieg knapp 10 Kilometer vorm Ziel und der um 7,6 % steigende Schlusskilometer (maximal 11 %) in L'Aquila. Mindestens ein paar Sekundenlücken werden hier aufgehen, auch schon so als eine Art Fingerzeig unter den Klassementfahrern.
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Giro d'Italia 2019
7. Etappe (185,0km)
von Vasto 12:40
nach L'Aquila 17:11

-km146 13:32 Ortona
-km107 14:26 Ripa Teatina
-km47 16:05 Le Svolte di Popoli

Etappensieg:
Pello Bilbao (ESP)

Rosa Trikot:
Valerio Conti (ITA)

Punktewertung:
Pascal Ackermann (GER)

Bergwertung:
Giulio Ciccone (ITA)

Jungprofi-Wertung:
Giovanni Carboni (ITA)

Teamwertung:
Movistar

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