Giro d'Italia 2017 - 8. Etappe
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Zielankunft in Peschici: ca. 17:12 Uhr
Izagirre gewinnt schöne Adria-Etappe
Gorka Izagirre (Movistar) gewann in Peschichi eine animierte 8. Etappe des Giro d'Italia 2017. Auf dem Weg zum Sporn des italienischen Stiefels wechselte die Besetzung der Spitzengruppe mehrmals, wobei Izagirre erst 68 Kilometer vor dem Ziel zur Spitze des Rennens zählte. Das Finale bot schließlich neben guter sportlicher Unterhaltung auch Postkartenbilder von der adriatischen Küste.
Im anderthalb Kilometer langen Schlussanstieg setzte sich Izagirre aus einem Quartett durch, weil Valerio Conti (UAE) in einer Haarnadelkurve stürzte, Luis Leon Sanchez (Astana) dem Antritt von Izagirre nicht gewachsen war und Giovanni Visconti (Bahrain) von Contis Sturz aufgehalten wurde und Izagirre nicht mehr einholen konnte.
Landa probiert etwas
Nur 12 Sekunden hinter dem Tagessieger und sprinteten Enrico Battaglin (LottoNL) und Michael Woods (Cannondale) auf den 4. und 5. Platz vor den versammelten Klassementfahrern. Von denen testete Mikel Landa (Sky) die Konkurrenz mit einer Attacke in einer Steigung rund 10 Kilometer vor dem Ziel. 5 Kilometer später war Landa wieder eingefangen.
Ergebnis 1. Gorka Izagirre (ESP) - Movistar 4:24:59 2. Giovanni Visconti (ITA) - Bahrain-Merida +0:05 3. Luis Leon Sanchez (ESP) - Astana +0:10 4. Enrico Battaglin (ITA) - LottoNL-Jumbo +0:12 5. Michael Woods (CAN) - Cannondale-Drapac 6. Thibaut Pinot (FRA) - FDJ 7. Vincenzo Nibali (ITA) - Bahrain-Merida 8. Adam Yates (GBR) - Orica-Scott 9. Steven Kruijswijk (NED) - LottoNL-Jumbo 10. Bob Jungels (LUX) - Quick Step Floors alle 11. Geraint Thomas (GBR) - Sky 12. Tom Dumoulin (NED) - Sunweb 13. Mikel Landa (ESP) - Sky gleiche 14. Domenico Pozzovivo (ITA) - AG2R La Mondiale 15. Wilco Kelderman (NED) - Sunweb 16. Nairo Quintana (COL) - Movistar Zeit ... 31. Gregor Mühlberger (AUT) - Bora-Hansgrohe +0:22 43. Valerio Conti (ITA) - UAE-Emitates +0:00 - 191 Fahrer klassiert.
Jungels noch einmal im Rosa Trikot
Das Rosa Trikot behauptete ein weiteres Mal Bob Jungels (Quick Step). Virtuell fuhren zwischenzeitlich Conti und Landa in der maglia rosa. Am Ende blieb es aber bei den 6 Sekunden zwischen Jungels und Geraint Thomas (Sky) und weiteren 4 Sekunden zu den meisten weiteren Klassementfahrern.
Gesamtwertung 1. Bob Jungels (LUX) - Quick Step Floors 38:21:18 2. Geraint Thomas (GBR) - Sky +0:06 3. Adam Yates (GBR) - Orica-Scott +0:10 4. Vincenzo Nibali (ITA) - Bahrain-Merida +0:10 5. Domenico Pozzovivo (ITA) - AG2R La Mondiale +0:10 6. Tom Dumoulin (NED) - Sunweb +0:10 7. Nairo Quintana (COL) - Movistar +0:10 8. Bauke Mollema (NED) - Trek-Segafredo +0:10 9. Thibaut Pinot (FRA) - FDJ +0:10 10. Andrey Amador (CRC) - Movistar +0:10 11. Tejay van Garderen (USA) - BMC +0:10 12. Mikel Landa (ESP) - Sky +0:10 13. Davide Formolo (ITA) - Cannondale-Drapac +0:10 14. Ilnur Sakarin (RUS) - Katusha +0:14 15. Steven Kruijswijk (NED) - LottoNL-Jumbo +0:23 16. Wilco Kelderman (NED) - Sunweb +0:23 17. Rui Costa (POR) - UAE-Emirates +0:46
Sehr schnelle erste Rennstunde
Es dauerte über eine sehr schnelle erste Rennstunde, bis die 16-köpfige vermeintliche Spitzengruppe des Tages stand - mit Luis Leon Sanchez sowie Barta, Mühlberger, Pöstlberger (alle Bora), Maestri, Albanese (Bardiani), Howes (Cannondale), Paterski, Samoilau (beide CCC), de Buyst (Lotto), Juul-Jensen (Orica), Keisse (Quick Step), Sbaragli (Dimension Data), Kusnezow (Katusha), Ferrari (UAE) und Didier (Trek).
Allerdings fehlten in dieser Gruppe Gazprom und Wilier, die daher im Hauptfeld zunächst nicht locker ließen. Am Monte Sant'Angelo löste sich aus der Spitzengruppe Luis Leon Sanchez, während aus dem Hauptfeld Conti, dann Visconti und Villella (Cannondale) sowie Chevrier (AG2R), Amezqueta (Wilier), Rowny (Gazprom) und Izagirre nachsetzten.
Solo von Sanchez, Izagirre und Co. zu ihm
Sie schlossen zu Mühlberger, Pöstlberger, Samoilau, Sbaragli und Didier auf, die sich als Verfolger von Sanchez hielten, während der Rest der ehemaligen Spitzengruppe zurückfiel. Knapp 70 Kilometer vor dem Ziel ließ sich Sanchez von den nun 12 Verfolgern einholen, und aus dem Hauptfeld gelang Barbin und Boem (beide Bardiani) noch gerade rechtzeitig der Sprung nach vorne.
Der Abstand zwischen Spitzengruppe und Hauptfeld stieg erstmals auf über 3 Minuten. Nun saß jedoch vorne mit Valerio Conti ein Fahrer, der in der Gesamtwertung nur 2:10 Minuten Rückstand aufs Rosa Trikot hatte. Der Abstand zur Spitze wurde entsprechend von Jungels' Team kontrolliert.
37 Kilometer vor stutzte Conti mit einer Attacke die Spitzengruppe auf 5 Fahrer. Neben ihm und den Top-3 des Tages gelang es zunächst noch Gregor Mühlberger mitzuhalten. Als dann aber Visconti ungefähr da attackierte, wo es danach auch Landa tat, musste Mühlberger abreißen lassen.
Contis Sturz bremst Visconti aus
Von den an der Spitze verbliebenen Fahrer attackierten in der Folgzeit alle mindestens einmal. Doch zur Schlusssteigung war das Quartett wieder beisammen. An erster Position rutschte Conti in einer Kehre weg. Izagirre und Sanchez kamen unbeschadet vorbei, doch Visconti verlor an Schwung, wodurch ihm letztlich nur der 2. Platz 5 Sekunden hinter Izagirre blieb.
Sanchez retttete 2 Sekunden vor der Hauptgruppe der Klassementfahrer. Nachdem Landas Offensive von Helfern mehrerer Teams beendet war, schraubte Pinots Team (FDJ) das Tempo hoch, um weitere Vorstöße zu unterbinden. Sanchez gewann sowohl während seines Solos, als auch nach seiner Einholung je einen Bergpreis. Das blaue Bergtrikot war dem in dieser Wertung Führenden Jan Polanc (UAE) an diesem Tag jedoch noch nicht abzunehmen.
Bergwertung 1. Jan Polanc (SLO) - UAE-Emirates 44 p. 2. Daniel Teklehaimanot (ERI) - Dimension Data 23 3. Luis Leon Sanchez (ESP) - Astana 18 4. Ilnur Sakarin (RUS) - Katusha 18 5. J. Janse v. Rensburg (RSA) - Dimension Data 15 6. Simone Andreetta (ITA) - Bardiani-CSF 15 7. Geraint Thomas (GBR) - Sky 12
Vorschau auf diese Etappe: Die 8. Etappe des Giro 2017 endet im Gargano, also dem Gebirge im Sporn des italienischen Stiefels, mit einer Hügelankunft in Peschici. Auch der vorletzte Anstieg sieht schwieriger aus im Vergleich zum Hügelfinale 2 Tage zuvor, so dass man in Peschici durchaus Klassementfahrer weit vorne erwarten kann. Nach Start in Molfetta beginnt die 8. Etappe noch flach. Sie verläuft komplett durch Apulien, und die adriatische Küste wird im weiteren Verlauf immer mal wieder für Anstiege verlassen. Der vorletzte Antsieg, Coppa del Fornaro 6,2 Kilometer vor dem Ziel, ist ebenso mit keinem Bergpreis versehen wie der 1,55 Kilometer lange Schlussanstieg in Peschici, der durchschnittlich um 5,7 % steigt und kurz vor der Ziellinie bis zu 12 % erreicht.
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