Giro d'Italia 2017 - 2. Etappe

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Zielankunft in Tortolì: ca. 17:14 Uhr

Greipel zur Stelle: Sieg und Rosa Trikot

Die phänomenale Serie von André Greipel (Lotto) geht auch beim Giro d'Italia 2017 weiter: Der 34-jährige Deutsche gewann auf Sardinien in Tortolì die 2. Etappe im Massensprint mit einer Radlänge vor Roberto Ferrari (UAE). Damit holte er bei jeder seiner 5 Giro-Teilnahmen mindestens einen Etappensieg und bei der 12. großen Rundfahrt in Folge (also inklusive Tour und Vuelta). Dazu tauschte er das Trikot des Deutschen Meisters dank Bonussekunden gegen das Rosa Trikot des Gesamführenden ein.

Die 221 Kilometer lange Etappe entlang der Felsenberge im Osten Sardiniens dümpelte über weite Strecken vor sich hin. Mit Ausnahme der 5-köpfigen Spitzengruppe des Tages sah kein Fahrer die Anstiege des Tages als geeignet an, um irgendetwas zu versuchen, wohl auch wegen Gegenwindes. So erhielten die Sprinter nach dem aus ihrer Sicht verpatzten Auftakt ihre erste Gelegenheit auf den Sieg.

Ewan aus Pedal gerutscht

Nahezu zeitgleich eröffneten Fernando Gaviria (Quick Step), Caleb Ewan (Orica) und André Greipel (Lotto) den Zielsprint. Ewan geriet mit Gaviria aneinander, rutschte dabei aus dem Pedal und wurde auf den 9. Platz durchgereicht. Ferrari und Jasper Stuyven (Trek) sprinteten anstelle ihrer Sprint-Kapitäne Modolo (Krämpfe) und Nizzolo (abgehängt) vorbei an Gaviria auf den 2. und 3. Platz.

 

Ergebnis
 1. André Greipel (GER)        - Lotto-Soudal             6:05:18
 2. Roberto Ferrari (ITA)      - UAE-Emirates
 3. Jasper Stuyven (BEL)       - Trek-Segafredo
 4. Fernando Gaviria (COL)     - Quick Step Floors
 5. Kristian Sbaragli (ITA)    - Dimension Data
 6. Enrico Battaglin (ITA)     - LottoNL-Jumbo
 7. Ryan Gibbons (RSA)         - Dimension Data
 8. Geraint Thomas (GBR)       - Sky
 9. Caleb Ewan (AUS)           - Orica-Scott                alle
10. Rui Costa (POR)            - UAE-Emirates
11. Matteo Montaguti (ITA)     - AG2R La Mondiale
12. Davide Villella (ITA)      - Cannondale-Drapac        gleiche
13. Vincenzo Nibali  (ITA)     - Bahrain-Merida
14. Maximiliano Richeze (ARG)  - Quick Step Floors
15. Lukas Pöstlberger (AUT)    - Bora-Hansgrohe            Zeit
- 195 Fahrer klassiert

 

Lukas Pöstlberger (Bora) musste nach nur einem Tag das Rosa Trikot wieder abgeben. Denn weder Ewan noch Greipel durften in Tortolì die 10 Sekunden Zeitgutschrift für den Sieg erhalten. Doch Greipel griff zu und schlüpfte ins erste Rosa Trikot seiner Karriere - nun 4 Sekunden vor Pöstlberger und je 8 vor Ewan und Ferrari.

Von den Klassementfahrern hatte Ilnur Sakarin (Katusha) innerhalb der letzten 10 Kilometer eine Defekt. Trotz immenser Bemühungen seiner Teamkollegen wurde Sakarin nicht in der Zeit des Siegers gewertet, sondern mit 20 Sekunden Rückstand.

 

Gesamtwertung
 1. André Greipel (GER)        - Lotto-Soudal            11:18:39
 2. Lukas Pöstlberger (AUT)    - Bora-Hansgrohe             +0:04
 3. Caleb Ewan (AUS)           - Orica-Scott                +0:08
 4. Roberto Ferrari (ITA)      - UAE-Emirates               +0:08
 5. Jasper Stuyven (BEL)       - Trek-Segafredo             +0:10
 6. Pawel Brutt (RUS)          - Gazrpom-Rusvelo            +0:12
 7. Kristian Sbaragli (ITA)    - Dimension Data             +0:14
...
11. Geraint Thomas (GBR)       - Sky                        +0:14
13. Vincenzo Nibali  (ITA)     - Bahrain-Merida             +0:14
16. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   +0:14
17. Adam Yates (GBR)           - Orica-Scott                +0:14
23. Tom Dumoulin (NED)         - Sunweb                     +0:14
31. Mikel Landa (ESP)          - Sky                        +0:14
57. Steven Kruijswijk (NED)    - LottoNL-Jumbo              +0:27
90. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha                    +0:34

 

Für die Spitzengruppe des Tages fanden sich auf der 2. Etappe 5 Fahrer zusammen: Andreetta (Bardiani), Owsian (CCC), Teklehaimanot (Dimension Data), Schalunow (Gazprom) und Kotschewoj (Wilier). Mit Ausnahme des Teams vom Gesamtführenden Pöstlberger waren also dieselben Teams vertreten wie am Vortag, Daniel Teklehaimanot sogar in Person.

Teklehaimanot mit Brechstange ins Bergtrikot

Teklehaimanot, der Landesmeister aus Eritrea, hatte es vor allem abgesehen auf das blaue Bergtrikot von Cesare Benedetti (Bora), der sich im Hauptfeld in den Dienst von Pöstlberger stellen musste. Am ersten kleineren Bergpreis zog Teklehaimanot noch den Kürzeren gegen Simone Andreetta und Jewgeni Schalunow.

Am punkteträchtigeren zweiten Bergpreis rettete sich Teklehaimanot noch so gerade vor dem bedrohlich nahe kommenden Hauptfeld für 15 Punkte über die Linie. Schalunow und Kotschewoi hatten bis zu Teklehaimanots Bergsprint mitgehalten. Andreetta und Owsian waren schon vorher zurückgefallen. Mit einem 2. und 3. Platz an diesem Bergpreis warfen Omar Fraile (Dimension Data) und Pierre Rolland (Cannondale) ihren Hut in den Ring für das Bergtrikot, das Teklehaimanot vorerst deutlich übernahm.

 

Bergwertung
 1. Daniel Teklehaimanot (ERI) - Dimension Data             20 p.
 2. Cesare Benedetti (ITA)     - Bora-Hansgrohe              9
 3. Omar Fraile (ESP)          - Dimension Data              8
 4. Simone Andreeta (ITA)      - Bardiani CSF                7
 5. Pierre Rolland (FRA)       - Cannondale-Drapac           6
 6. Lukas Pöstlberger (AUT)    - Bora-Hansgrohe              4
 7. Eugert Zhupa (ALB)         - Wilier-Selle Italia         4
 8. Jewgeni Schalunow (RUS)    - Gazprom-Rusvelo             4

 

Aus dem Hauptfeld heraus gab es an dem langen, aber nur mäßig steigenden Genna-Silana-Anstieg keine Angriffe. Von den Sprintern wurde hier Giacomo Nizzolo eliminiert.

Als Teklehaimanot hinter der Kuppe eingeholt war, ging sein Teamkollege Nathan Haas 44 Kilometer vor dem Ziel bergab in die Offensive. Davide Martinelli (Quick Step) eilte hinzu, aber weniger zur Hilfe, mehr als Aufpasser für Gaviria, so dass dieses Unternehmen 10 Kilometer später erledigt war.

Das Team von Vincenzo Nibali (Bahrain) prügelte die Abfahrt herunter, und auch auf dem abschließenden Flachstück gab es kein Entkommen mehr, so dass diesmal wirklich der Sieger im Massensprint ermittelt wurde. Das Maglia ciclamino des Punktbesten eroberte Greipel durch seinen Tagessieg nur knapp vor Teklehaimanot, der unterwegs beide Zwischensprints gewonnen hatte.

Für die übrigen Punkte hinter der Spitzengruppe interessierte sich bei den Zwischensprints aus dem Hauptfeld wieder nur Kristian Sbaragli (Dimension Data), der im Ziel dann den 5. Platz belegte - und diesen auch in der Punktewertung hinter Greipel, Teklehaimanot, Pöstlberger und Ewan übernahm.

 

Punktewertung
 1. André Greipel (GER)        - Lotto-Soudal               75 p.
 2. Daniel Teklehaimanot (ERI) - Dimension Data             72
 3. Lukas Pöstlberger (AUT)    - Bora-Hansgrohe             51
 4. Caleb Ewan (AUS)           - Orica-Scott                42
 5. Kristian Sbaragli (ITA)    - Dimension Data             38
 6. Roberto Ferrari (ITA)      - UAE-Emirates               35
 7. Jasper Stuyven (BEL)       - Trek-Segafredo             35

 


Vorschau auf diese Etappe: Die 2. Etappe des Giro d'Italia 2017 wird im Osten von Sardinien ausgetragen. Die Fahrtrichtung vom Startort Olbia zum Zielort Tortolì ist grob in südlicher Richtung. Hier geht es deutlich bergiger zu als an den beiden anderen sardischen Tagen davor und danach. Allerdings ist der letzte Berg, der lange Anstieg von 135 Metern über Meershöhe auf den 1.002 Meter hohen Passo di Genna Silana - bereits 46,9 Kilometer vor dem Ziel bewältigt. Danach führt die Strecke nur noch bergab oder flach nach Tortolì, so dass durchaus mit einer Massenankunft eines ersten Feldes gerechnet werden kann, in dem die schwächsten Bergfahrer, also auch einige der schnellsten Sprinter, fehlen.

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Giro d'Italia 2017
2. Etappe (221,0km)
von Olbia
nach Tortolì

S -km168 13:11 Buddusò
3 -km108 14:39 Nuoro
S -km67 15;37 Dorgali
2 -km47 16:12 Genna Silana

Etappensieg:
André Greipel (GER)

Rosa Trikot:
André Greipel (GER)

Punktewertung:
André Greipel (GER)
- wird vertreten von: Ewan
(1. und 2. Vertreter schon in den anderen Wertungstrikots)

Bergwertung:
Daniel Teklehaimanot (ERI)

Bester Jungprofi:
Lukas Pöstlberger (AUT)

Teamwertung:
Orica-Scott

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