Critérium du Dauphiné 2021

(FRA/2.UWT) - Siegerliste Critérium du Dauphiné

 

Et. Startort             Zielort                km   Etappensieger       Leader
 1. Issoire              Issoire               182   Brent van Moer      Brent van Moer
 2. Brioude              Saugues               173   Lukas Pöstlberger   Lukas Pöstlberger
 3. Langeac              Saint-Haon-Le-Vieux   173   Sonny Colbrelli     Lukas Pöstlberger
 4. Firminy              Roche-la-Molière       16*  Alexej Luzenko      Lukas Pöstlberger
 5. St-Chamond           Saint-Vallier         176   Geraint Thomas      Lukas Pöstlberger
 6. Loriol-sur-Drôme     Sappey-en-Chartreuse  168   Alejandro Valverde  Alexej Luzenko
 7. St-Martin-Le-Vinoux  La Plagne             171   Mark Padun          Richie Porte
 8. Léchère-Les-Bains    Les Gets              147   Mark Padun          Richie Porte
*) Einzelzeitfahren

 

Porte wetzt Scharte aus

Richie Porte (Ineos) holte den Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné 2021. Der Australier nutzte die Teamstärke aus und wetzte die Scharte aus, dass er 4 Jahre zuvor bei dieser Rundfahrt am Schlusstag noch die Gesamtführung abgeben musste. Der Grundstein für den Gesamtsieg war ein gutes Einzelzeitfahren. Die Führung übernahm Porte durch seinen Auftritt am Vorschlusstag hoch nach La Plage, als nur Mark Padun (Bahrain) stärker war. Padun gewann auch sensationell die Schlussetappe, spielte in der Gesamtwertung allerdings keine Rolle mehr. Dort belegte Alexej Luzenko (Astana) den 2. Platz nur 17 Sekunden hinter Porte und 12 vor Geraint Thomas (Ineos). Die noch engeren Abstände dahinter zeugen dafür, dass das Zeitfahren eine etwas größere Rolle fürs Endklassement spielte als die 3 abschließenden Alpenetappen. Sonny Colbrelli (Bahrain) brachte das Kunsstück fertig, bei immerhin einem Tagessieg außerdem auf 3 der 8 Etappen auf den 2. Platz zu fahren.

Das Critérium du Dauphiné 2021 begann bereits am 30. Mai, dem Schlusstag des Giro d'Italia, weil auch die Tour de France wegen der auf 2021 verschobenen Olympischen Spiele um eine Woche früher stattfindet als gewohnt. Bei der Präsentation sprach der Veranstalter von einem ausbalancierten Kurs. Allerdings gab es wegen der Region, in der die Dauphiné-Rundfahrt stattfindet, einmal mehr ein dickes Ende in den Alpen, das sich allerdings nicht als super-selektiv herausstellen sollte. Anders als im Vorjahr, als das Rennen wegen Corona in den August verschoben und auf 5 Etappen verkürzt wurde, waren 2021 wieder 8 Etappe angesetzt.

Die ersten beiden Etappen führten hüglig durch den Osten des Zentralmassivs. Die 3. Etappe war flacher, stieg aber ganz zum Schluss minimal an. Ein 16,4 Kilometer langes Einzelzeitfahren stellte die Weichen fürs Gesamtklassement. Auf der wiederum hügligen 5. Etappe konnten dennoch die Sprinter zum Zuge kommen. Die 6. Etappe gab mit ihrem bergigen Finale mit Col de Porte und kurzer Bergankunft nur einen Vorgeschmack auf die beiden letzten Tage. Am Vorschlusstag ging es über Col de Pré und Cormet de Roseland und dann hinauf zum Ziel nach La Plagne. Noch deutlich mehr Berge auf kürzerer Distanz beinhaltete die 8. Etappe, die in ein Finale aus Col de la Joux Plane und kurzem Schlussanstieg nach Les Gets kulminierte.

Auf der 1. Etappe kam Brent van Moer (Lotto) aus dem frühen Spitzenquartett 25 Sekunden vor dem Hauptfeld durch. Die letzten 17 Kilometer absolvierte er als Solist. Im Sprint des Verfolgerfeldes um den 2. Platz setzte sich Sonny Colbrelli mit mehreren Radlängen durch vor Clément Venturini (AG2R).

Lukas Pöstlberger (Bora) machte es auf der profilierteren 2. Etappe van Moer gleich. Aus dem frühen Spitzenquintett kommend bestritt er das wellige Finale als Solist und rettete 9 Sekunden vor dem dezimierten Hauptfeld, aus dem de Moer und viele andere zurückgefallen waren. Erneut sprintete Colbrelli auf den 2. Platz, diesmal vor Alejandro Valverde (Movistar).

Für Colbrelli kam es zur Erlösung auf der 3. Etappe, bei der er im Massensprint auf ansteigender Zielgeraden den früh gestarteten Alex Aranburu (Astana) niederrang. Der 3. Platz ging mit ein wenig Abstand an Brandon McNulty (UAE) vor Jasper Stuyven (Trek).

Im 16,4-Kilometer-Einzelzeitfahren war Alexej Luzenko am schnellsten. Mit 21:36 Minuten benötigte er für die 4. Etappe 8 Sekunden weniger als sein Teamkollege Ion Izagirre. Mit 9 Sekunden Rückstand belegte Kasper Asgreen (Deceuninck) den 3. Platz vor Kelderman (Bora, +12), de Wilder (DSM, +13) und Porte (+15). Das Gelbe Trikot verteidigte Pöstlberger um eine Sekunde gegen Luzenko durch einen 9. Platz mit 23 Sekunden Zeitverlust. Ebenfalls 23 Sekunden auf Luzenko ließ Geraint Thomas liegen, obwohl er noch die beste Zwischenzeit hingegelegt hatte – 7, 8 und 9 Sekunden vor Kelderman, Porte und Luzenko. Die später in den Bergen starken O'Connor (Bahrain), Haig (Bahrain) und Lopez (Astana) verloren 33, 34 und 42 Sekunden – zu viel angesichts der engen Abstände in den Bergen.

Nach der Enttäuschung des Vortages setzte sich Thomas auf der 5. Etappe als Finisseur in Szene. Er nutzte eine Spitzkehre 800 Meter vorm Ziel und die Tatsache, dass Colbrelli im reduzierten Hauptfeld nur noch einen Helfer hatte. Zur Ziellinie hin wurde es richtig spannend, denn Colbrelli kam stark auf, landete aber letztlich mit weniger als einem Vorderrad hinter Thomas ein 3. Mal auf dem 2. Platz – vor Alex Aranburu.

Die 6. Etappe endete im Bergaufsprint einer unter 30-köpfigen Gruppe mit den besten Klassementfahrern. Tao Geoghegan Hart (Ineos) trat extrem früh an, und sein Teamkollege Thomas ließ eine Lücke reißen. Alejandro Valverde (Movistar) musste nun ebenfalls lang gehen, um Hart – letztlich deutlich – noch abzufangen. Auf den 3. und 4. Platz kamen Patrick Konrad und Wilco Kelderman (beide Bora). Luzenko schlüpfte ins Gelbe Trikot, weil Pöstlberger auf dieser ersten Alpenetappe über 8 Minuten verlor.

Am langen Schlussanstieg der 7. Etappe begannen nach einem Ausscheidungsfahren die Attacken 8 Kilometer vorm Ziel. Porte beschleunigte, und nur Enric Mas (Movistar), Sepp Kuss (Jumbo) und Mark Padun folgten. Knapp einen Kilometer später attackierte der im Gesamtklassement über eine halbe Stunde zurückgefallene Padun, ließ innerhalb der letzten 5 Kilometer Kuss stehen und holte völlig überraschend den Sieg. Ungefähr da attackierte auch Miguel Angel Lopez – er kam aber aus dem Grüppchen der verfolgenden Klassementfahrer nicht weg. Innerhalb der letzten 4 Kilometer attackierten hintereinander Ben O'Connor, Lopez und David Gaudu (Groupama). O'Connor und Lopez schlossen zu Porte und Mas auf, Gaudu nicht. Vor der Kilometermarke mussten Mas und O'Connor abreißen lassen. Lopez und Porte schlossen zu Kuss auf. Für den finalen halben Kilometer attackierte Porte und wurde so erst Kuss und dann auch Lopez los. Porte erreichte das Ziel 34 Sekunden hinter Padun übernahm die Gesamtführung 17 Sekunden vor Luzenko und 29 vor Thomas, obwohl die beiden nur den 9. und 10. Platz mit einer Minute Rückstand belegten. Die Fahrer davor lieferten allerdings kein berühmtes Einzelzeitfahren ab, wie Lopez, der 43 Sekunden hinter Padun auf dem 3. Platz das Ziel erreichte, zeitgleich mit dem aufkommenden Jack Haig. Es folgten O'Connor mit 47, Kuss mit 52 sowie Gaudu und Mas mit je 56 Sekunden.

Auf der abschließenden 8. Etappe fuhr Padun erstaunlicherweise gleich seinen nächsten Tagessieg heraus, diesmal allerdings aus der frühen Spitzengruppe kommend. Aus dieser erreichten außerdem Jonas Vingegaard (Jumbo) und Patrick Konrad (Bora) vor den Klassementbesten das Ziel. Porte sah sich im letzten Anstieg Attacken von Lopez und Haig ausgesetzt. Seine Teamkollegen hatten allerdings bergauf alles im Griff. Gefährlich wurde es stattdessen bergab, als Portes letzter Teamkollege Thomas stürzte. Porte parierte eine Attacke von Ion Izagirre. Thomas kehrte in die Gruppe der Klassementbesten zurück und kontrollierte das Geschehen. Nur noch O'Connor fuhr um 13 Sekunden weg, konnte sich dadurch aber nicht mehr in der Gesamtwertung verbessern.

 

So 30. Mai bis So 6. Juli
Endklassement Critérium du Dauphiné 2021
 1. Richie Porte (AUS)         - Ineos Grenadiers        29:37:05
 2. Alexey Luzenko (KAZ)       - Astana-Premier Tech        +0:17
 3. Geraint Thomas (GBR)       - Ineos Grenadiers           +0:29
 4. Wilco Kelderman (NED)      - Bora-Hansgrohe             +0:33
 5. Jack Haig (AUS)            - Bahrain Victorious         +0:34
 6. Miguel Angel Lopez (COL)   - Movistar                   +0:38
 7. Ion Izagirre (ESP)         - Astana-Premier Tech        +0:38
 8. Ben O'Connor (AUS)         - AG2R Citroën               +0:47
 9. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +1:12
10. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos Grenadiers           +1:57
11. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +2:08
12. Patrick Konrad (GER)       - Bora-Hansgrohe             +2:10
13. Aurél. Paret-Peintre (FRA) - AG2R-Citroën               +3:11
14. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                   +3:18
15. Steven Kruijswijk (NED)    - Jumbo-Visma                +3:29
16. Damien Howson (AUS)        - BikeExchange               +3:49
17. Louis Meintjes (RSA)       - Intermarché-Wanty          +4:12
18. Nairo Quintana (COL)       - Arkéa-Samsic               +4:50
19. Ben Hermans (BEL)          - Israel                     +5:34
20. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +6:54
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