Amstel Gold Race 2025
(NED/1.UWT) - Siegerliste Amstel Gold Race
Skjelmose im Dreiersprint vor den Top-Stars
Mattias Skjelmose (Lidl) gewann das Amstel Gold Race 2025 knapp im Dreiersprint. Der 24-jährige Däne schlug die beiden Top-Stars Tadej Pogacar (UAE) und Remco Evenepoel (Soudal). Skjelmose schnellte im letzten Moment um weniger als ein viertel Vorderrad an Pogacar vorbei. Auch Evenepoel, der den Sprint eröffnet hatte blieb noch innerhalb einer Radlänge mit dem Sieger.
34 Sekunden hinter dem Trio entschied Wout van Aert (Visma), Mann der 2. und 4. Plätze, den Sprint der ersten Verfolgergruppe um den 4. Platz für sich – vor Michael Matthews (Jayco) und Marc Hirschi (Tudor). Vorausgegangen war ein hartes Ausscheidungsfahren und ein längeres Solo von Pogacar. Evenepoel und Skjelmose holten Pogacar 8 Kilometer vorm Ziel ein.
Hartes Ausscheidungsfahren
An einem heiter bis wolkigen Ostersonntag nahmen die Fahrer in Maastricht die 255,9 Kilometer Achterbahnfahrt über 34 Anstiege in Angriff, kreuz und quer durch Südlimburg. Es dauerte eine erhebliche Weile, bis die 8-köpfige Spitzengruppe des Tages stand. In ihr fuhren Michel Heßmann (Movistar), Rémi Cavagna (Groupama), Robert Stannard (Bahrain), Emiel Verstrynge (Alpecin), Cedric Beullens, Jarrad Drizners (beide Lotto), Hartthijs de Vries und Jelle Johannink (beide Unibet).
So spät sich diese Spitzengruppebildete, so früh war sie dann auch schon wieder auf Sichtweite des Hauptfeldes. Dieses lieferte sich eine gnadenloses Ausscheidungsrennen, angeführt vor allem von den Teams von Pogacar, Skjelmose und Ben Healy (EF).
85 Kilometer vorm Ziel zerfiel die Spitzengruppe an der ersten von 3 Passagen über den Cauberg, der hinter Valkenburg auch der letzte Anstieg des Tages sein sollte. Heßmann, Cavagna, Beullens und Johannink verblieben vorn. Doch das bereits arg dezimierte Hauptfeld folgte nur wenige Sekunden dahinter. Auf den nächsten Kilometern wurde einer nach dem anderen gestellt, zuletzt Heßmann mit noch 71 zu fahrenden Kilometern.
Pogacar als Solist nach Alaphilippes Strohfeuer
Dann, 47,5 Kilometer vorm Ziel, brannte der Oldie Julian Alaphilippe (Tudor) ein erhebliches Strohfeuer am Gulperberg ab. In der Rückschau musste man sagen: Pogacar fiel darauf herein. Denn er sprang mit, wohingegen Healy und Skjelmoses Teamkollege Thibau Nys sowie allen anderen nicht den Anschluss schafften. Doch schon am nächsten Anstieg, dem Kruisberg, ließ Alaphilippe abreißen und Pogacar war als Solist in Front - 42,5 Kilometer vorm Ziel.
Nicht, dass der Weltmeister solchen Distanzen schon häufiger im Alleingang vollendet hätte! Doch an diesem Tag kam anders. Die Klassikersaison war bereits lang für Pogacar und die Konkurrenz entschlossen. So wuchs Pogacars Vorsprung auf maximal etwas über eine halbe Minute.
Skjelmose und Evenepoel in der Aufholjagd
Aus einer inzwischen auf 15 Fahrer geschrumpften Verfolgergruppe attackierte Skjelmose 32 Kilometer vorm Ziel. Er konnte weder auf Pogacar nennenswert aufholen noch den Verfolgern weit entkommen. Da attackierte Evenepoel 7 Kilometer später und fuhr schnell zu Skjelmose auf.
In den vorletzten Cauberg ging Pogacar 22,5 Kilometer vorm Ziel mit 25 Sekunden Vorsprung vor dem Duo. 2,5 Kilometer danach bei der vorletzten Zieldurchfahrt waren es nur noch 14 Sekunden vor dem Duo und 33 Sekunden vor eine Gruppe mit Vorjahressieger Pidcock (Q36.5), van Aert, Benoot (beide Visma), McNulty (UAE), Matthews, Schmid (auch Jayco), Nys, Barré (Intermarché), Grégoire (Groupama), Healy, Powless (auch EF), Hermans (Alpecin) und Blackmore (Israel).
Evenepoel bringt Skjelmose vor zu Pogacar
In dem Verfolgerduo ging zwar auch Skjelmose mit durch die Führung. Aber den Bärenanteil der Arbeit machte Evenepoel. Und so kam eines zum anderen: Pogacar hatte schon viel Energie verschleudert, und auch Evenepoel erheblich investiert, als die beiden Verfolger den Spitzenreiter stellten. Die nächste Gruppe lag nun fast eine Minute zurück.
Versuche von Evenepoel, seine beiden Begleiter noch abzuhängen, schlugen fehl. So verlegte sich das Trio am Ende auf einen Zielsprint in Berg-en-Terblijt. Diesen fuhr Evenepoel von vorne an, wie schon bei seinem Sieg 2 Tage zuvor beim Pfeil von Brabant, als er im Zweiersprint van Aert schlug. Doch diesmal löste sich Pogacar aus seinem Windschatten und ging um fast eine Radlänge vorbei.
Für einen 2. Amstel-Sieg nach 2023 reichte es trotzdem nicht. Denn Skjelmose kam auf. Beide zeigten den Tigersprung. Für eine Jubelpose reichte es nicht mehr. Aber nach dem Strich war sofort klar: Skjelmose hatte soeben die 2 Überflieger bezwungen und seinen größten Sieg bei einem Eintagesrennen erreicht. Alaphilippe, der die frühe Offensive von Pogacar provoziert hatte, kam übrigens mit 3:36 Minuten Rückstand auf dem 20. Platz aus.
So 20. April 2025, Maastricht - Berg-en-Terblijt Ergebnis der 59. Auflage Amstel Gold Race (255,9km) 1. Mattias Skjelmose (DEN) - Lidl-Trek 5:49:48 2. Tadej Pogacar (SLO) - UAE-XRG gl.Zeit 3. Remco Evenepoel (BEL) - Soudal-Quick Step gl.Zeit 4. Wout van Aert (BEL) - Visma-Lease a Bike +0:34 5. Michael Matthews (AUS) - Jayco-Alula 6. Louis Barré (FRA) - Intermarché-Wanty 7. Romain Grégoire (FRA) - Groupama-FDJ alle 8. Tiesj Benoot (BEL) - Visma-Lease a Bike 9. Tom Pidcock (GBR) - Q36.5 gleiche 10. Ben Healy (IRL) - EF Education-Easypost 11. Brandon McNulty (USA) - UAE-XRG Zeit 12. Thibau Nys (BEL) - Lidl-Trek +0:49 13. Neilson Powless (USA) - EF Education-Easypost gl.Zeit 14. Joe Blackmore (GBR) - Israel-Premier Tech +0:52 15. Mauro Schmid (SUI) - Jayco-Alula +1:25 16. Quinten Hermans (BEL) - Alpecin-Deceuninck +1:33 17. Alexej Luzenko (KAZ) - Israel-Premier Tech +3:32 18. Alexander Kamp (DEN) - Intermarché-Wanty +3:36 19. Valentin Madouas (FRA) - Groupama-FDJ 20. Julian Alaphilippe (FRA) - Tudor 21. Ben Tulett (GBR) - Visma-Lease a Bike alle 22. Attila Valter (HUN) - Visma-Lease a Bike 23. Alexandre Delettre (FRA) - Totalenergies gleiche 24. Mathieu Burgaudeau (FRA) - Totalenergies 25. Pello Bilbao (ESP) - Bahrain Victorious Zeit ... 31. Georg Zimmermann (GER) - Intermarché-Wanty +4:02 35. Gregor Mühlberger (AUT) - Movistar +4:08 40. Marc Hirschi (SUI) - Tudor +4:28 53. Max Schachmann (GER) - Soudal-Quick Step +7:04 - 175 Teilnehmer, davon 79 klassiert.
Strecken-Vorschau
Beim Amstel Gold Race 2025 geht es zurück in die Zukunft: Der Cauberg ist dann mal wieder der letzte Anstieg 2,5 Kilometer vorm Ziel zwischen Valkenburg, Vilt und Berg-en-Terblijt, nachdem in den letzten Jahren danach noch Geulhemmerberg und Bemelerberg folgten. Diese beiden Anstiege sind allerdings immer noch vorher eingebaut – in der Achterbahnfahrt durch Südlimburg mit insgesamt 34 (!) Anstiegen. Im Vorjahr waren es deren 33. Der Cauberg wurde also praktisch zusätzlich der Vorjahresstrecke drangeklebt.
Anstieg | km- | Zeit | |
1. | Maasberg | 244,3 | 10:59 |
2. | Adsteeg | 225,8 | 11:27 |
3. | Bergseweg | 210,3 | 11:49 |
4. | Korenweg | 206,8 | 11:54 |
5. | Nijswillerweg | 201,3 | 12:02 |
6. | Rijksweg N278 | 191,8 | 12:16 |
7. | Wolfsberg | 171,7 | 12:46 |
8. | Loorberg | 168,0 | 12:51 |
9. | Schweibergerweg | 156,7 | 13:08 |
10. | Camerig | 150,3 | 13:17 |
11. | Vaalserberg / Drielandenpunt | 137,8 | 13:35 |
12. | Gemmenich | 133,5 | 13:42 |
13. | Epenerbaan / Vijlenerbos | 129,5 | 13:47 |
14. | Erperheide | 122,4 | 13:58 |
15. | Gulperberg (Bergweg) | 112,9 | 14:12 |
16. | Plettenberg | 108,6 | 14:18 |
17. | Eyserweg | 105,4 | 14:21 |
18. | Schanternelsweg | 102,5 | 14:27 |
19. | Vrakelberg | 97,3 | 14:35 |
20. | Sibbergrubbe | 88,5 | 14:46 |
21. | Cauberg | 85,1 | 14:52 |
22. | Geulhemmerberg | 80,5 | 14:59 |
23. | Keerderberg | 73,1 | 15:10 |
24. | Bemelerberg | 69,8 | 15:15 |
25. | Loorberg | 54,6 | 15:37 |
26. | Gulperberg | 47,6 | 15:47 |
27. | Kruisberg | 42,5 | 15:55 |
28. | Eyserbosweg | 40,6 | 15:58 |
29. | Fromberg | 36,9 | 16:03 |
30. | Keutenberg | 33,0 | 16:09 |
31. | Cauberg | 22,3 | 16:24 |
32. | Geulhemmerberg | 17,5 | 16:31 |
33. | Bemelerberg | 10,8 | 16:41 |
34. | Cauberg | 2,5 | 16:53 |
Zielankunft in Berg-en-Terblijt bei Kilometer 255,9: ca. 16:57 |
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