Vuelta Ciclista España 2005
Endklassement - Ergebnisse - Teams - Vuelta-Siegerliste
60. Spanien-Rundfahrt: 27.08.-18.09.2005
Gesamtsieger: Denis Mentschow (RUS/Rabobank)
Punktetrikot: Alessandro Petacchi (ITA/Fassa Bortolo)
Bergtrikot: Joaquin Rodriguez (ESP/Saunier Duval)
Mannschaftswertung: Comunidad Valenciana
Gesamtdistanz: ca. 3350km
Etappenplan:
Et. Start Ziel km Etappensieger Leader 1. Granada Granada 7* Denis Mentschow Denis Mentschow 2. Granada Córdoba 189 Leonardo Bertagnolli Bradley McGee 3. Córdoba Puertollano 153 Alessandro Petacchi Bradley McGee 4. Ciudad Real Argamasilla de Alba 232 Alessandro Petacchi Bradley McGee 5. Alcázar de San Juan Cuenca 176 Thor Hushovd Bradley McGee 6. Cuenca Valdelinares 217 Roberto Heras Roberto Heras 7. Teruel Vinaroz 213 Max van Heeswijk Roberto Heras 8. Tarragona Lloret de Mar 189 Alessandro Petacchi Roberto Heras 9. Lloret de Mar Lloret de Mar 48* Denis Mentschow Denis Mentschow 10. La Vall d'en Bas Ordino-Arcalis (AND) 206 Francisco Mancebo Denis Mentschow 11. Andorra (AND) Cerler 187 Roberto Laiseka Denis Mentschow 12. Logroño Burgos 148 Alessandro Petacchi Denis Mentschow 13. Burgos La Bien Aparecida 196 Samuel Sanchez Denis Mentschow 14. La Penilla Lagos de Covadonga 172 Eladio Jimenez Denis Mentschow 15. Cangas de Onís Valgrande 191 Roberto Heras Roberto Heras 16. León Valladolid 163 Paolo Bettini Roberto Heras 17. El Espinar La Granja 166 Carlos Garcia Quesada Roberto Heras 18. Avila Avila 197 Nicki Sørensen Roberto Heras 19. San Martin Alcobendas 143 Heinrich Haussler Roberto Heras 20. Guadalajara Alcalá de Henares 39* Ruben Plaza Molina Roberto Heras 21. Madrid Madrid 137 Alessandro Petacchi Roberto Heras *) Einzelzeitfahren
Heras war gedopt: Rund zwei Monate nach seinem «Rekord-Triumph» wurde Roberto Heras (Liberty Seguros) positiv auf EPO getestet. Im Februar 2006 wurde er dann für zwei Jahre gesperrt und sein Gesamtsieg bei der Vuelta aberkannt. Das meiste, was in den nächsten Zeilen folgt, ist also Makulatur! Sieger der Spanien-Rundfahrt 2005 wurde nachträglich der Russe Denis Mentschow (Rabobank). Im Endklassement rücken alle Fahrer einen Platz auf.
Bei der 60. Vuelta hatte Heras neben Spitzenleistungen am Berg auch ungeahnte Stärken im Einzelzeitfahren gezeigt. Die Doping-Fahnder waren auf den Spanier aufmerksam geworden, weil er noch kurz zuvor bei der Tour de France auf einen enttäuschenden Gesamtrang 45 gefahren war. Denis Mentschow hatte in eben diesem Endklassement der Tour Platz 85 belegt...
Rekord: Roberto Heras feiert vierten Vuelta-Triumph
Roberto Heras (Liberty Seguros) hat mit seinem Triumph bei der 60. Vuelta à España einen neuen Siegrekord aufgestellt. Der 31-jährige Spanier feierte seinen vierten Gesamtsieg nach 2000, 2003 und 2004. Den 2. Platz belegte im Endklassement der Russe Denis Mentschow (Rabobank) mit deutlichen 4:36 Minuten Rückstand, knapp gefolgt von Carlos Sastre (Team CSC) auf Platz 3. Wie schon bei der Tour de France wurde Francisco Mancebo (Illes Balears) Vierter. Die meisten Etappensiege bei der Vuelta 2005 gingen an Alessandro Petacchi. Der italiensche WM-Favorit sprintete zu fünf Tageserfolgen. Der erst 21-jährige Heinrich Haussler (Gerolsteiner) sorgte für den ersten deutschen Etappensieg auf einer großen Rundfahrt in diesem Jahr. Der Vorsprung des Rekordsiegers Heras vor dem Zweitplatzierten war deutlich größer als bei seinen drei ersten Siegen, obwohl die Zeitunterschiede zwischen den vier Hauptkonkurrenten nach den ersten Bergetappen nur minimal war. Vor der 13. Etappe nach Valgrande Pajares lagen der bis dahin Führende Mentschow sowie Heras, Sastre und Mancebo nur gut zwei Minuten auseinander. Nachdem die Spanien-Rundfahrt in der ersten Hälfte von teilweise brütender Hitze begleitet wurde, setzte vor der Bergauffahrt nach Valgrande Pajares der große Regen ein. Heras fuhr einen beeindruckenden Etappensieg heraus - seinen zweiten bei der Vuelta 2005. Seine drei wichtigsten Gegner fielen an diesem Tag um 3:47 Minuten (Sastre) bis sogar 5:17 Minuten (Mentschow) zurück. Der vierte Gesamtsieg war Roberto Heras nicht mehr zu nehmen.
Vuelta mal wieder zwischen allen Stühlen
Interessanterweise belegten bei der drittwichtigsten Landesrundfahrt mal wieder zwei Fahrer die ersten beiden Plätze, die noch im Juli bei der Tour de France zu den größten Enttäuschungen zählten. Die Einführung der Rennserie ProTour sollte dafür sorgen, dass die Spitzenleute der Szene nicht nur zur Tour de France kommen, sondern sich auch in anderen Rennen duellieren. Dieses Ansinnen ist eindeutig gescheitert. Für die ProTour-Rangliste interessiert sich wahrscheinlich außer dem Gesamtführenden Danilo di Luca kaum ein Fahrer. Es ist bezeichnend, dass die momentan Zweit- und Drittplatzierten Armstrong und Ullrich ihr Hauptaugenmerk auf die Tour de France legten - und sowohl davor als auch danach nicht besonders viele Rennen fuhren. Für die Spanien-Rundfahrt hat sich sowieso nicht viel geändert. Mit wenigen Ausnahmen dominierten erneut nur einheimische Fahrer. Alle ProTour-Teams standen zwar unter Startzwang, schickten dementsprechend aber zur ausklingenden Saison auch häufig ihr letztes Aufgebot an den Start. Andere Fahrer betrachteten die Vuelta als Training unter verschärften Bedingungen. Die Straßen-WM findet gleich in der anschließenden Woche statt. Austragungsort der Weltmeisterschaft ist zudem Madrid - also der Ort, an dem die Vuelta traditionell zu Ende ging. Alessandro Petacchi untermauerte bei seiner «Einroll-Rundfahrt» seine Favoritenstellung für den sprinterfreundlichen WM-Kurs von Madrid. Erst am letzten Tag sicherte sich der Ligurier neben seinen fünf Tageserfolgen auch noch den Sieg in der Punktwertung. Roberto Heras hatte dort in der Endabrechning genauso viele Punkte wie Petacchi. Die Anzahl der Etappensiege war zugunsten des «Ale-Jets» aus La Spezia entscheidend. Keine Chance gegen Petacchi hatte einmal mehr Erik Zabel (T-Mobile), der nächste Saison zusammen mit Petacchi in einem neuen deutsch-italienischen Team fahren wird. Zabel wurde in Spanien immerhin viermal Etappenzweiter, ist aber als erfolgreichster deutscher Fahrer mit fast 200 Proifsiegen im Grunde nur noch an eben solchen zu messen.
Der Coup des Neuprofis Haussler
Was weder Zabel, noch Ullrich, Voigt, Förster & Co. in diesem Jahr schafften, gelang also nun Heinrich Haussler. Der 21-jährige, in Australien aufgewachsene Wahl-Cottbuser gewann in Alcobendas als erster Deutscher im Jahr 2005 eine Etappe bei einer der drei großen Rundfahrten. Auf der 19. Etappe setzte sich der Gerolsteiner-Neuprofi nach einem packenden letzten Kilometer vor dem Schweizer Meister Elmiger (Phonak) und zwei weiteren Mitausreißern durch. Am Ende einer langen Rundfahrt hatte Haussler die Ausdauer und das taktische Gespür, aus einer zunächst noch größeren Gruppe heraus den richtigen Zug zu erwischen. Kurz vor dem Zielstrich mogelte er sich dank seiner Spurtkraft, die ihm sogar bei Massensprints vordere Etappenplätze bescherte, an Elmiger vorbei. Großartig!
Endklassement der Vuelta Ciclista España 20051.Roberto Heras (ESP) - Liberty Seguros 82h22:55 DSQ, s.o. 2. Denis Menchov (RUS) - Rabobank +4:36 3. Carlos Sastre (ESP) - Team CSC +4:54 4. Francisco Mancebo (ESP) - Illes Balears +5:58 5. Carlos Garcia Quesada (ESP) - Comunidad Valenciana +8:06 6. Ruben Plaza Molina (ESP) - Comunidad Valenciana +11:36 7. Oscar Sevilla (ESP) - T-Mobile +13:22 8. Tom Danielson (USA) - Discovery Channel +16:38 9. Mauricio Ardila (COL) - Davitamon-Lotto +18:15 10. Juan Miguel Mercado (ESP) - Quick Step +18:31 11. Samuel Sanchez (ESP) - Euskaltel-Euskadi +20:12 12. Michele Scarponi (ITA) - Liberty Seguros +31:44 13. David Blanco (ESP) - Comunidad Valenciana +34:57 14. Koos Moerenhout (NED) - Davitamon-Lotto +35:03 15. Josep Jufre (ESP) - Relax Fuenlabrada +35:33 16. Mario Aerts (BEL) - Davitamon-Lotto +36:18 17. Daniel Atienza (ESP) - Cofidis +36:23 18. Unai Osa (ESP) - Illes Balears +37:14 19. Marcos Serrano (ESP) - Liberty Seguros +38:37 20. Pablo Lastras (ESP) - Illes Balears +40:45 21. Alexander Botscharow (RUS) - Crédit Agricole +42:14 22. Roberto Laiseka (ESP) - Euskaltel-Euskadi +47:46 23. Manuel Calvente (ESP) - Team CSC +50:35 24. Sylvester Szmyd (POL) - Lampre-Caffita +50:50 25. Stijn Devolder (BEL) - Discovery Channel +50:50 26. Oscar Pereiro (ESP) - Phonak +51:54 27. Joan Horrach (ESP) - Illes Balears +52:44 28. Victor Hugo Peña (COL) - Phonak +54:14 29. Luis Pasamontes (ESP) - Relax Fuenlabrada +1h01:14 30. Iñigo Cuesta (ESP) - Saunier Duval +1h05:23 ... 37. Eladio Jimenez (ESP) - Comunidad Valenciana +1h23:58 38. Joaquin Rodriguez (ESP) - Saunier Duval +1h25:59 39. Nicki Sørensen (DEN) - Team CSC +1h26:55 40. Joseba Beloki (ESP) - Liberty Seguros +1h27:19 44. Rolf Aldag (GER) - T-Mobile Team +1h32:00 51. Gilberto Simoni (ITA) - Lampre-Caffita +1h42:07 54. Heinrich Haussler (GER) - Gerolsteiner +1h46:51 63. Erik Zabel (GER) - T-Mobile +2h03:07 73. Linus Gerdemann (GER) - Team CSC +2h22:01 89. Alessandro Petacchi (ITA) - Fassa Bortolo +2h48:10 - Teilnehmer, davon 127 klassiert.
Punktewertung 1. Alessandro Petacchi (ITA) - Fassa Bortolo 169 p. 2. Roberto Heras (ESP) - Liberty Seguros 169 3. Denis Menchov (RUS) - Rabobank 142 4. Carlos Sastre (ESP) - Team CSC 124 5. Erik Zabel (GER) - T-Mobile 118
Bergwertung 1. Joaquin Rodriguez (ESP) - Saunier Duval 200 p. 2. Eladio Jimenez (ESP) - Comunidad Valenciana 166 3. Roberto Heras (ESP) - Liberty Seguros 110 4. Denis Menchov (RUS) - Rabobank 72 5. Francisco Mancebo (ESP) - Illes Balears 65
Kombinationswertung 1. Roberto Heras (ESP) - Liberty Seguros 6 p. 2. Denis Menchov (RUS) - Rabobank 9 3. Carlos Sastre (ESP) - Team CSC 14 4. Francisco Mancebo (ESP) - Illes Balears 15 5. Carlos Garcia Quesada (ESP) - Comunidad Valenciana 18
Teamwertung 1. Comunidad Valenciana 246h55:45 2. Illes Balears - Caisse d'Epargne +54:02 3. Team CSC +1h00:30 4. Liberty Seguros - Würth Team +1h14:42 5. Davitamon - Lotto +1h15:25
Gesamtwertung in ProTour nach der Vueltasiehe Polen-Rundfahrt (endete am selben Tag)...