Tour de France 2006

Übersicht - Etappenplan - Berge - Teams - Endklassement - Tour-Siegerliste

6. Etappe8. Juli: 7. Etappe8. Etappe

Zielankunft des letzten Fahrers: ca. 17:33 Uhr

Gontschar gewinnt, viele Deutsche vorn dabei

Mit einem überragenden Mannschaftsergebnis des T-Mobile Teams endete die erste lange Zeitfahrprüfung der 93. Tour de France. Der 36-jährige T-Mobile-Profi Sergej Gontschar gewann in Rennes auf dem 52-Kilometer-Kurs mit über einer Minute Vorsprung vor dem US-Amerikaner Floyd Landis (Phonak). Unter den besten Acht platzierten sich nur zwei Fahrer, die weder Deutsche sind noch bei T-Mobile fahren. Im Magentatrikot kamen Zeitfahrweltmeister Michael Rogers und die beiden Deutschen Patrik Sinkewitz und Andreas Klöden auf die Plätze 4, 6 und 8. Fürs Team Gerolsteiner belegten der deutsche Zeitfahrmeister Sebastian Lang den hervorragenden 3. Platz und der äußerst talentierte Markus Fothen den 7. Platz. Nur Landis als Zweiter und der Zeitfahrspezialst Gustav Larsson (Française des Jeux) auf dem 5. Platz konnten sich in diese aus deutscher Sicht sensationell geniale Phalanx einreihen.

 

Ergebnis
  1. Sergej Gontschar (UKR)     - T-Mobile Team           1h01:43
  2. Floyd Landis (USA)         - Phonak                    +1:01
  3. Sebastian Lang (GER)       - Gerolsteiner              +1:04
  4. Michael Rogers (AUS)       - T-Mobile Team             +1:24
  5. Gustav Larsson (SWE)       - Française des Jeux        +1:34
  6. Patrik Sinkewitz (GER)     - T-Mobile Team             +1:39
  7. Markus Fothen (GER)        - Gerolsteiner              +1:42
  8. Andreas Klöden (GER)       - T-Mobile Team             +1:43
  9. Denis Mentschow (RUS)      - Rabobank                  +1:44
 10. Joost Posthuma (NED)       - Rabobank                  +1:44
 11. Cadel Evans (AUS)          - Davitamon-Lotto           +1:49
 12. Wladimir Karpets (RUS)     - Caisse d'Epargne          +1:52
 13. David Zabriskie (USA)      - Team CSC                  +1:57
 14. Matthias Kessler (GER)     - T-Mobile Team             +2:03
 15. Christophe Moreau (FRA)    - ag2r Prévoyance           +2:03
 16. Eddy Mazzoleni (ITA)       - T-Mobile Team             +2:05
 17. Victor Hugo Pena (COL)     - Phonak                    +2:09
 18. Carlos Sastre (ESP)        - Team CSC                  +2:11
 19. Paolo Savoldelli (ITA)     - Discovery Channel         +2:12
 20. Thomas Lövkvist (SWE)      - Française Des Jeux        +2:36
...
 24. George Hincapie (USA)      - Discovery Channel         +2:42
 32. Jaroslaw Popowitsch (UKR)  - Discovery Channel         +3:17
 36. Haimar Zubeldia (ESP)      - Euskaltel-Euskadi         +3:32
 37. David Millar (GBR)         - Saunier Duval             +3:34
 41. Tom Boonen (BEL)           - Quick Step                +3:52
 42. José Azevedo (POR)         - Discovery Channel         +3:55
 44. Georg Totschnig (AUT)      - Gerolsteiner              +4:00
 75. Gilberto Simoni (Ita)      - Saunier Duval             +5:19
 82. Iban Mayo (ESP)            - Euskaltel-Euskadi         +5:37
 96. Levi Leipheimer (USA)      - Gerolsteiner              +6:05
106. Damiano Cunego (ITA)       - Lampre-Fondital           +6:23
114. Michael Rasmussen (DEN)    - Rabobank                  +6:30
- 170 Fahrer klassiert.
DNF Bobby Julich (USA)          - Team CSC

 

Landis gegen T-Mobile?

Gontschar übernahm durch den deutlichen Sieg auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Der Ukrainer war Zeitfahrweltmeister im Jahr 2000 und gewann etliche Zeitfahren beim Giro d'Italia, aber bei der Tour de France trumphte er bisher noch nicht auf. Umso ausgelassener war die Freude des T-Mobile-Neuzugangs bei der Siegerehrung. Neuer Gesamtzweiter ist Floyd Landis mit exakt einer Minute Rückstand auf Gontschar. Aus dem ursprünglichen Favoritenkreis ist Landis nun der aussichtsreichste Kandidat auf den Toursieg, zumal er durch einen Radwechsel noch einige Sekunden liegen lassen musste. Weitere acht Sekunden mehr Rückstand hat der Australier Michael Rogers auf dem 3. Platz.
Dahinter folgen gleich drei Deutsche mit Sinkewitz (+1:45 auf Gontschar), Fothen und Klöden (beide +1:50 auf Gontschar). Aus dem erweiterten Favoritenkreis schlugen sich der Russe Karpets (Caisse d'Epargne) und der Australier Evans (Davitamon-Lotto) noch am besten. Beide trennen nun 1:52 Minuten von Rogers. Zwei Minuten Rückstand hat der Vuelta-Sieger Denis Mentschow auf dem 9. Platz. Der Kampf um den Gesamtsieg bleibt offen wie lange nicht mehr, auch wenn sich vielleicht schon andeutet, dass die Tour de France schon recht bald unter der Überschrift stehen könnte: Landis gegen T-Mobile!

 

Gesamtklassement
  1. Sergej Gontschar (UKR)     - T-Mobile Team          30h23:20
  2. Floyd Landis (USA)         - Phonak                    +1:00
  3. Michael Rogers (AUS)       - T-Mobile Team             +1:08
  4. Patrik Sinkewitz (GER)     - T-Mobile Team             +1:45
  5. Markus Fothen (GER)        - Gerolsteiner              +1:50
  6. Andreas Klöden (GER)       - T-Mobile Team             +1:50
  7. Wladimir Karpets (RUS)     - Caisse d'Epargne          +1:52
  8. Cadel Evans (AUS)          - Davitamon-Lotto           +1:52
  9. Denis Mentschow (RUS)      - Rabobank                  +2:00
 10. David Zabriskie (USA)      - Team CSC                  +2:03
 11. Matthias Kessler (GER)     - T-Mobile Team             +2:03
 12. Christophe Moreau (FRA)    - ag2r Prévoyance           +2:07
 13. Paolo Savoldelli (ITA)     - Discovery Channel         +2:10
 14. Eddy Mazzoleni (ITA)       - T-Mobile Team             +2:14
 15. Sebastian Lang (GER)       - Gerolsteiner              +2:22
 16. Carlos Sastre (ESP)        - Team CSC                  +2:27
 17. George Hincapie (USA)      - Discovery Channel         +2:30
 18. Oscar Pereiro (ESP)        - Caisse d'Epargne          +2:57
 19. Thomas Lövkvist (SWE)      - Française des Jeux        +3:01
 20. Didier Rous (FRA)          - Bouygues Telecom          +3:15
...
 21. Tom Boonen (BEL)           - Quick Step                +3:15
 23. Jaroslaw Popowitsch (UKR)  - Discovery Channel         +3:27
 24. José Luis Rubiera (ESP)    - Discovery Channel         +3:34
 27. Haimar Zubeldia (ESP)      - Euskaltel-Euskadi         +3:47
 32. Sandy Casar (FRA)          - Francaise Des Jeux        +4:07
 33. José Azevedo (POR)         - Discovery Channel         +4:09
 35. Giuseppe Guerini (ITA)     - T-Mobile Team             +4:10
 37. Georg Totschnig (AUT)      - Gerolsteiner              +4:33
 46. José Rujano (VEN)          - Quick Step-Innergetic     +5:26
 48. Gilberto Simoni (ITA)      - Saunier Duval             +5:34
 58. Iban Mayo (ESP)            - Euskaltel-Euskadi         +6:11
 62. Levi Leipheimer (USA)      - Gerolsteiner              +6:17
 75. Damiano Cunego (ITA)       - Lampre-Fondital           +7:06
 81. Michael Rasmussen (DEN)    - Rabobank                  +7:20

 

Der Belgier Tom Boonen musste nach dem Zeitfahren erwartungsgemäß das Gelbe Trikot abgeben, auch wenn er sich mit 3:52 Rückstand auf Tagessieger Gontscher besser schlug als so mancher Klassementfahrer. Auf der Flachetappe am Sonntag wird Boonen also wieder im Regenbogentrikot des Weltmeisters antreten. Sein nächsten Ziele werden sein: Endlich der erste Etappensieg und ein neuerlicher Wechsel der Rennkleidung. Im Kampf ums Grüne Trikot fehlen Boonen nach wie vor zehn Punkte auf den führenden Australier Robbie McEwen.

 

Grünes Trikot
  1. Robbie McEwen (AUS)        - Davitamon-Lotto          157 p.
  2. Tom Boonen (BEL)           - Quick-Step               147
  3. Oscar Freire (ESP)         - Rabobank                 135
  4. Daniele Bennati (ITA)      - Lampre-Fondital          116
  5. Thor Hushovd (NOR)         - Crédit Agricole          103
  6. Erik Zabel (GER)           - Team Milram               95
  7. Bernhard Eisel (AUT)       - Francaise des Jeux        93

 

Deutscher Jubel zum Ersten - Gerolsteiner!
Das deutsche Team Gerolsteiner hatte am Samstag ein lachendes und ein weinendes Auge. Dauphiné-Sieger Levi Leipheimer wollte aufs Tour-Podium, ist aber völlig außer Form: Der US-Amerikaner fing sich auf den 52 Kilometern gegen die Uhr über sechs Minuten auf Sergej Gontschar ein. Mit Georg Totschnig verlor ein weiterer selbsternannter Top-Ten-Fahrer Gerolsteiners einen dicken Batzen Zeit: vier Minuten für den Österreicher. Zwei Deutsche retteten die Ehre des Teams. Sebastian Lang verbesserte sein Ergebnis des Prologs um einen Platz und wurde bemerkenswerter Dritter. Lang hielt im Ziel lange die Bestzeit, obwohl seine Angangszeiten eher verhalten waren. Markus Fothen wiederum, Giro-Zwölfter des Vorjahres, könnte nun fürs Klassement der neue Kapitän bei Gerolsteiner sein. Im Gesamtklassement ist er Fünfter, und in der Jungprofi-Wertung führt er auch wieder.

 

Jungprofi-Wertung
  1. Markus Fothen (GER)        - Gerolsteiner           30h25:10
  2. Thomas Lövkvist (SWE)      - Française des Jeux        +1:11
  3. Andriy Grivko (UKR)        - Team Milram               +2:08
  4. Benoît Vaugrenard (FRA)    - Française des Jeux        +2:54
  5. Christian Knees (GER)      - Team Milram               +3:29

 

Deutscher Jubel zum Zweiten - T-Mobile
Jan Ullrichs Ausschluss hat viele deutsche Zuschauer vom Radsport vergrault. Dabei fuhren deutsche Fahrer und insbesondere das dezimierte T-Mobile Team ohne Ullrich nun ein Riesenergebnis heraus, wie es aus deutscher und aus T-Mobile-Sicht nie besser war! Rogers, Klöden und Sinkewitz sind jetzt allesamt neben Landis ganz heiße Kandidaten für den Gesamtsieg und selbst ein Gontschar hat schon oft bewiesen, dass er gut über die Berge kommen kann. T-Mobile hat jetzt sogar ein Luxusproblem. Auch Kessler, Mazzoleni und Guerini fuhren exzellente Zeiten und kämen noch für vordere Platzierungen im Gesamtklassement in Betracht. Und das Team besteht nur aus diesen sieben Fahrern - wer soll da jetzt im Flachen die Tempoarbeit übernehmen?

 

Teamwertung
  1. T-Mobile Team                                       91h13:00
  2. Phonak Hearing Systems                                 +3:09
  3. Gerolsteiner                                           +3:56
  4. Team CSC                                               +4:18
  5. Discovery Channel                                      +4:29

 

Einschätzung vor der Etappe: 52 Kilometer Einzelzeitfahren - das ist die erste harte Bewährungsprobe für die Klassementfahrer nach einer Woche Tour de France. Die Karten sind noch gut gemischt, denn es gab in diesem Jahr erstmals seit 1999 kein Teamzeitfahren, und der Prolog in Straßburg war kurz.
Marschtabelle auf www.letour.fr

6. Etappe8. Juli: 7. Etappe8. Etappe

Tour de France 2006
7. Etappe (52km/EZF)
von Saint-Grégoire
nach Rennes

Etappensieger:
Sergej Gontschar (UKR)
Gelbes Trikot:
Sergej Gontschar (UKR)
Grünes Trikot:
Robbie McEwen (AUS)
Bergtrikot:
Jérôme Pineau (FRA)
Bester Jungprofi:
Markus Fothen (GER)
Teamwertung:
T-Mobile Team

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