Tour de France in Cambrai

Im Département Nord liegt der 33.000-Einwohner-Ort Cambrai, gut 70 Kilometer südlich der Metropolregion um Lille und Roubaix. Durch Cambrai fließt die Schelde, auf französisch Escaut. Als lange mit Cambrai verbundender Zweig ist die Textilindustrie zu nennen.

Ein weniger rühmliches Kapitel beinhaltet den Namen der Stadt datierend aus dem Jahr 1917. Im November und Dezember wurde in der Schlacht von Cambrai die erste Panzeroffensive der Geschichte gefahren. Die Zahl der Menschenopfer war immens, der Nutzen bei beiden Kriegspartien praktisch nicht zu greifen. Das war nicht glorreich, das war ein stumpfsinniges Vernichten von zehntausenden Menschenleben innerhalb kürzester Zeit. Dieser Gräuel taugt nicht als Denkmal für Heldentaten, nur als Mahnmal gegen jede Form kriegerischer Auseinandersetzung.

Dem entgegen stehen sollte Völkerverständigung, wie zum Beispiel bei der Tour de France praktiziert: 2015 war Cambrai erstmals Zielort einer Tour-de-France-Etappe, und zwar eines Tagesabschnitts über mehrere Kopfsteinpflasterpassagen. Zuvor begannen in Cambrai bereits 2 Etappen einer Tour de France – 2004 ein Teamzeitfahren und 2010 eine Sprinteretappe. Alle 3 Male war dies übrigens die 4. Etappe. Beim Pflaster-Klassiker Paris-Roubaix wird Cambrai links liegen gelassen.

Die Etappensieger von Cambrai

2015 Tony Martin (GER)

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