Rio 2016 - Straßenrennen

Rio 2016 - Übersicht - Siegerliste Olympia-Straßenrennen

Van Avermaet vor Fuglsang nach Wahnsinnsdrama

Greg van Avermaet (Belgien) holte den Olympiasieg im Straßenrennen von Rio 2016. Nach hoch dramatischen 237,5 Kilometern setzte sich der 31-jährige Belgier vor Jakob Fuglsang (Dänemark) und Rafal Majka (Polen) durch. Erst 1,5 Kilometer vor dem Ziel schlossen van Avermaet und Fuglsang aus einer Verfolgergruppe zu Majka auf. In der letzten Abfahrt war Majka mit Vincenzo Nibali (Italien) und Sergio Henao (Kolumbien) unterwegs, als diese stürzten. Majka umkurvte die beiden Unglücklichen und fuhr in Richtung Goldmedaille, weil sich die Verfolgergruppe lange anschaute, bis van Avermaet und Fuglsang mit einem Kraftakt doch noch den Sprung zu Majka schafften.

Die traumhafte Strecke mit Start und Ziel an der Copacabana und 2 schwierigen Rundkursen im Westen von Rio de Janeiro bot noch viel mehr, als man sich nach Jahren der Vorfreude versprechen konnte. Die kleinen Teams in Verbindung mit der idealen Streckenführung beschworen ein Drama Mann gegen Mann hinauf, dass dieses Rennen zu einem der packendsten der jüngeren Vergangenheit werden ließ. Zunächst sah es auch so aus, als würden wie erwartet 3 starke Bergfahrer die Medaillen unter sich ausmachen. Doch nach dem Sturz mit Nibali und Henao kamen der Klassikerjäger van Avermaet und der Allrounder Fuglsang zurück.

Nibali und Henao die tragischen Figuren

Auf den 4. Platz sprintete Julian Alaphilippe (Frankreich) knapp vor Joaquim Rodriguez (Spanien), gefolgt von Fabio Aru (Italien), Louis Meintjes (Südafrika) und Andrej Seiz (Kasachstan). Von diesen Fahrern hatten sich van Avermaet und Fuglsang abgesetzt. Aus dieser Gruppe war Geraint Thomas (Großbritannien) in der letzten Abfahrt nach Sturz zurückgefallen. Anders als Nibali und Henao schwang sich Thomas wieder aufs Rad und belegte den 11. Platz hinter Tanel Kangert (Estland) und Rui Costa (Portugal), die wie Christopher Froome (Großbritannien) zu spät auf die entscheidende Offensive der Italiener und eine Aufholjagd von Rodriguez reagierten. Emanuel Buchmann (Deutschland) fuhr im Windschatten von Froome und Daniel Martin (Irland) auf den 14. Platz. Nibali brach sich bei dem Sturz beide Schlüsselbeine, Henao das Becken.  

 

Sa 6. August 2016, Rio de Janeiro
Ergebnis Olympisches Straßenrennen (237,5km)
 1. Greg van Avermaet (BEL)      6:10:05
 2. Jakob Fuglsang (DEN)         gl.Zeit
 3. Rafal Majka (POL)              +0:05
 4. Julian Alaphilippe (FRA)       +0:22
 5. Joaquim Rodriguez (ESP)       alle
 6. Fabio Aru (ITA)              gleiche
 7. Louis Meintjes (RSA)          Zeit
 8. Andrej Seiz (KAZ)              +0:25
 9. Tanel Kangert (EST)            +1:47
10. Rui Costa (POR)                +2:29
11. Geraint Thomas (GBR)         gl.Zeit
12. Christopher Froome (GBR)       +2:58
13. Daniel Martin (IRL)          gl.Zeit
14. Emanuel Buchmann (GER)       gl.Zeit
15. Adam Yates (GBR)               +3:03
16. Brent Bookwalter (USA)         +3:31
17. Bauke Mollema (NED)
18. Kristijan Durasek (CRO)       alle
19. Sébastien Reichenbach (SUI)  gleiche
20. Frank Schleck (LUX)           Zeit
21. Esteban Chaves (COL)           +3:34
22. Serge Pauwels (BEL)            +6:12
23. Alexis Vuillermoz (FRA)       alle
24. Romain Bardet (FRA)          gleiche
25. Simon Clarke (AUS)            Zeit
26. Primoz Roglic (SLO)            +9:38
27. Yukiya Arashiro (JPN)
28. Daryl Impey (RSA)             alle
29. Nicolas Roche (IRL)
30. Alejandro Valverde (ESP)     gleiche
31. Sergej Tschernezki (RUS)
32. Chris Juul-Jensen (DEN)       Zeit
33. George Bennett (NZL)          +11:49
34. Fabian Cancellara (SUI)      gl.Zeit
35. Ramunas Navardauskas (LTU)    +12:18
36. Andre Cardoso (POR)
37. Eduardo Sepulveda (ARG)
38. Pawel Kotschetkow (RUS)       alle
39. Steven Kruijswijk (NED)      gleiche
40. Damiano Caruso (ITA)          Zeit
41. Andrej Griwko (UKR)           +13:18
42. Philippe Gilbert (BEL)       gl.Zeit
43. Daniel Teklehaimanot (ERI)    +19:20
44. Georg Preidler (AUS)          +19:37
45. Patrik Tybor (SLO)            +20:00
46. Aleksejs Saramotins (LAT)
47. Anasse Ait El Abdia (MAR)
48. Lars Petter Nordhaug (NOR)
49. Konstantin Siwtsow (BLR)
50. Vegard Stake Laengen (NOR)
51. Ioannis Tamouridis (GRE)
52. Jan Polanc (SLO)
53. José Mendes (POR)
54. Andrey Amador (CRC)
55. Michael Woods (CAN)
56. Michal Golas (POL)            alle
57. Simon Spilak (SLO)
58. Petr Vakoc (CZE)
59. Toms Skujins (LAT)           gleiche
60. Chris Anker Sørensen (DEN)
61. Bachtjar Kotschatajew (KAZ)
62. Michal Kwiatkowski (POL)      Zeit
63. Alessandro de Marchi (ITA)    +20:05
- 164 Teilnehmer, davon 63 klassiert.
HD  Murilo Fischer (BRA)          +31:47
HD  Ignatas Konovalovas (LTU)     +31:47 

 

Geschke und Albasini in früher Spitzengruppe

Das Rennen begann am Morgen um 9:30 Uhr Ortstzeit mit dem Weg von der Copacabana zum ersten der beiden Rundkurse, der einen Kopfsteinpflasterabschnitt und 2 kurze, giftige Anstiege aufwies. Auf dem Weg dorthin bildete sich an einer Welle auf Initiative von Simon Geschke (Deutschland) eine 6-köpfige Spitzengruppe mit Jarlinson Pantano (Kolumbien), Michael Albasini (Schweiz), Pawel Kotschetkow (Russland), Sven Erik Bystrøm (Norwegen) und Michal Kwiatkowski (Polen). Das Sextett hatte einen maximalen Vorsprung von 8 Minuten.

Italien und Spanien stiegen im Hauptfeld zuerst in die Nachführarbeit ein. Sie wurden aber schon bald unterstützt von weiteren Nationen, wie den Briten. Auf den 4 Runden über den Grumari-Rundkurs passierte nichts rennentscheidendes. Dafür gab es herrliche Bilder vom Kopfsteinpflasterabschnitt an der Atlantikküste. Es gab auch Stürze von Außenseitern sowie zahlreiche Defekte. Und die Tschechen, von denen Vakoc den Sprung ins Spitzensextett knapp verpasst hatte, schraubten auf der letzten Pflasterpassage das Tempo nach oben. Das Hauptfeld war dadurch zeitweise in 3 Teile aufgespalten, rollte aber wenig später wieder zusammen.

Noch vor Eintritt in den schwierigeren Vista-Chinesa-Rundkurs ließ von den Ausreißern Bystrøm als erster an dem Hügel abreißen, wo sich die Spitzengruppe auf dem Hinweg gebildet hatte. Dann fiel auch Albasini zurück. Der Vorsprung vor dem Hauptfeld war 75 Kilometer vor dem Ziel auf unter 2 Minuten gesunken.

Van Avermaet bereits früh in der Offensive

Hoch zur Vista Chinesa übernahmen die Italiener im Hauptfeld das Kommando, während vorne auch Pantano und schließlich Geschke zurückfielen und nur noch Kotschetkow und Kwiaktkowski übrig waren. Aus dem Feld platzierten Damiano Caruso (Italien), Greg van Avemaet und Geraint Thomas eine vorentscheidende Attacke. Zu dem Trio fuhren noch Rein Taaramäe (Estland) und Sergio Henao. Von den beiden Spitzenreitern hatte sich Kotschetkow kurzzeitig von Kwiatkowski gelöst.

Im vorletzten Vista-Chinesa-Anstieg attackierte Buchmann das Hauptfeld, ohne wegzukommen. Kotschetkow musste Kwiatkowski ziehen lassen und wurde von der Verfolgergruppe überholt, zu der Andrej Seiz aus dem Hauptfeld vorfuhr. Eine weitere Verfolgergruppe mit Durasek (Kroatien), Bennett (Neuseeland), Roglic (Slowenien) und Tschernezki (Russland) konnte es Seiz nicht gleichtun.

Van Avermaet, Thomas, Henao, Caruso, Taaramäe und Seiz erreichten 45,5 Kilometer vor dem Ziel Kwiatkowski, der die neuen 6 Spitzenreiter kurz danach ziehen lassen musste. Im geschrumpften Hauptfeld hatten inzwischen Dänen und Australier die Nachführarbeit übernommen, weil die Top-Nationen entweder die Helfer verbraucht hatten oder in der Spitzengruppe vertreten waren.

Großangriff der Italiener in vorletzter Abfahrt

Aru parierte eine Attacke von Fuglsang, bevor es zum vorletzten Mal in die steile Vista-Chinesa-Abfahrt durch den Urwald ging. Dort stürzte Richie Porte (Australien) aus dem olympischen Rennen, und die Italiener unternahmen bergab ihre Großoffensive mit ihren beiden Kapitänen Nibali und Aru. Mit ihnen kamen Adam Yates, Rafal Majka und auch wieder Kwiatkowski vor zur Spitzengruppe, der Taaramäe abhanden gekommen war. Die neue 11-köpfige Spitze bestand nun aus: Aru, Caruso, Nibali, Kwiatkowski, Majka, Thomas, Yates, van Avermaet, Fuglsang, Henao und Seiz.

Dahinter kämpften Rodriguez, Valverde (Spanien), Costa und Meintjes verzweifelt um Anschluss, wurden aber 31 Kilometer vor dem Ziel noch einmal vom Hauptfeld gestellt. An der Spitze rieben sich Kwiatkowski und Caruso auf dem folgenden Flachstück für ihre Kapitäne auf, so dass diese mit 45 Sekunden Vorsprung vorm Hauptfeld in den letzten Anstieg gingen.

Rodriguez, Froome und Alaphilippe in Zugzwang

Unten hinein attackierte Aru. Er wurde aber von Seiz gekontert. Fuglsang führte alle anderen wieder an Seiz heran, außer Yates, der abreißen lassen musste. Aus dem Hauptfeld attackierte Kangert, an dem bald Rodriguez und Meintjes vorbeizogen. Dann schlug auch die Stunde für Froome, dem sein Tacho einen früheren Antritt wohl nicht angezeigt hatte. Bardet (Frankreich) und Mollema (Niederlande) versuchten erfolglos, mit Froome mitzugehen.

An der Spitze bröckelte es nun im Kampf Mann gegen Mann. Dem Tempo von Nibali konnten beständig nur Majka, Henao und Thomas folgen. Mit unbändigem Kampfgeist fanden erst van Avermaet und dann auch Fulgsang noch einmal Anschluss. Auch Aru und Seiz waren 20 Kilometer vor dem Ziel fast wieder dran, während an ihnen vorbei Rodriguez und Meintjes es tatsächlich gelang, das Feld quasi von hinten aufzurollen. Ebenso schickte sich nur noch Alaphilippe an, um aus dem Nirgendwo vorbei an Froome und Kangert doch noch in das Rennen um die Medaillen einzugreifen. Auch Costa ging vorbei an Froome, hing aber wie Kangert bis zum Ende als Solist in der Luft.

Nibali, Henao und Majka auf Medaillenkurs

Nach einem kurzen Bergabstück innerhalb des Vista-Chinese-Anstiegs lancierte Nibali auf den letzten Höhenmetern mit Henao am Rad die vermeintlich rennentscheidende Attacke, der außerdem nur noch Majka folgen konnte, während Alaphilippe zu den Verfolgern aufschloss, die am Kulminationspunkt 15 Sekunden Rückstand auf das Spitzentrio hatten.

Das Rennen wäre bis zu diesem Zeitpunkt schon dramatisch genug gewesen, da wandelten sich die Medaillenträume von Nibali und Henao in der Abfahrt in Knochenbrüche um. Bei den Verfolgern erwischte es Thomas. Im abschließenden Flachstück vorbei an Ipanema sah Majka bereits wie der Olympiasieger aus, weil unter den Verfolgern (van Avermaet, Fuglsang, Alaphilippe, Rodriguez, Meintjes, Seiz und inzwischen auch wieder Aru) zunächst Uneinigkeit herrschte.

Majka dank stürzender Gegner mit Gold vor Augen

Eine Mischung letzter Kraftreserven und dem unbedingten Willen, hier noch etwas zu reißen, befeuerte die gemeinsame Aufholjagd von van Avermaet und Fuglsang, die den entkräfteten Majka doch noch erreichten. Auf der Zielgeraden setzte van Avermaet aus 2. Position hinter Fuglsang früh zum Sprint an und gewann standesgemäß mit mehreren Radlängen Vorsprung vor Fuglsang. Majka hatte die Beine sofort nach van Avermaets Antritt hochgenommen.

Offizielle Startliste mit Startnummern

Kasachstan
1 Bachtjar Kotschatajew
2 Andrej Seiz

Spanien
3 Jonathan Castroviejo
4 Imanol Erviti
5 Ion Izagirre
6 Joaquim Rodriguez
7 Alejandro Valverde

Kolumbien
8 Johan Esteban Chaves
9 Sergio Luis Henao
10 Miguel Angel Lopez
11 Jarlinson Pantano
12 Rigoberto Uran

Frankreich
13 Julian Alaphilippe
14 Romain Bardet
15 Warren Barguil
16 Alexis Vuillermoz

Großbritannien
17 Stephen Cummings
18 Christopher Froome
19 Ian Stannard
20 Geraint Thomas
21 Adam Yates

Australien
22 Simon Clarke
23 Rohan Dennis
24 Scott Bowden
25 Richie Porte

Belgien
26 Laurens de Plus
27 Philippe Gilbert
28 Serge Pauwels
29 Greg van Avermaet
30 Tim Wellens

Niederlande
31 Tom Dumoulin
32 Steven Kruijswijk
33 Bauke Mollema
34 Wout Poels

Italien
35 Fabio Aru
36 Damiano Caruso
37 Alessandro de Marchi
38 Vincenzo Nibali
39 Diego Rosa

Slowakei
40 Patrick Tybor

Schweiz
41 Michael Albasini
42 Fabian Cancellara
43 Steve Morabito
44 Sébastien Reichenbach

Russland
45 Sergej Tschernezki
46 Pawel Kotschetkow
144 Alexej Kurbatow

Irland
47 Daniel Martin
48 Nicolas Roche

Deutschland
49 Emanuel Buchmann
50 Simon Geschke
51 Maximilian Levy
52 Tony Martin

Norwegen
53 Edvald Boasson Hagen
54 Sven Erik Bystrøm
55 Vegard Stake Laengen
56 Lars Petter Nordhaug

Polen
57 Maciej Bodnar
58 Michal Golas
59 Michal Kwiatkowski
60 Rafal Majka

Dänemark
61 Jakob Fuglsang
62 Christopher Juul-Jensen
63 Chris Anker Sørense

Tschechien
64 Jan Barta
65 Leopold König
66 Zdenek Stybar
67 Petr Vakoc

Ukraine
68 Andrei Griwko
69 Denis Kostjuk
70 Andrej Chripta

Slowenien
71 Matej Mohoric
72 Jan Polanc
73 Primoz Roglic
74 Simon Spilak

Eritrea
75 Daniel Teklehaimanot

Iran
76 Ghader Mizbani
77 Arvin Moazemi
78 Mirsamad Pourseyedi

Portugal
79 André Cardoso
80 Rui Costa
81 José Mendes
82 Nelson Oliveira

Algerien
83 Abderrahmane Mansouri
84 Youcef Reguigui

Österreich
85 Stefan Denifl
86 Georg Preidler

Marokko
87 Anass Ait El Abdia
88 Soufiane Haddi
89 Mouhssine Lahsaini

USA
90 Brent Bookwalter
91 Taylor Phinney

Estland
92 Tanel Kangert
93 Rein Taaramäe

Litauen
94 Ignatas Konovalovas
95 Ramunas Navardauskas

Neuseeland
96 George Bennett
97 Zac Williams

Kanada
98 Antoine Duchesne
99 Hugo Houle
100 Michael Woods

Weißrussland
101 Wasili Kirijenka
102 Konstantin Siwtsow

Japan
103 Yukiya Arashiro
104 Kohei Uchima

Südkorea
105 Ok Cheol Kim
106 Joon Yong Seo

Venezuela
107 Yonathan Monsalve
108 Miguel Armando Ubeto

Kroatien
109 Kristijan Durasek
110 Matija Kvasina

Luxemburg
111 Frank Schleck

Argentinen
112 Daniel Diaz
113 Maximiliano Richeze
114 Eduardo Sepulveda

Südafrika
115 Daryl Impey
116 Louis Meintjes

Lettland
117 Aleksejs Saramotins
118 Toms Skujinš

Hongkong
119 King Lok Cheung

Chile
120 Jose Luis Rodriguez

Ruanda
121 Adrien Niyonshuti

Aserbaidschan
122 Maxim Awerin

Rumänien
123 Serghei Tvetcov

Mexiko
124 Luis Lemus

Türkei
125 Onur Balkan
126 Ahmet Örken

Costa Rica
127 Andrey Amador

Brasilien
128 Kleber Ramos
129 Murilo Fischer

Griechenland
130 Ioannis Tamouridis

Tunesien
131 Ali Nouisri

Bulgarien
132 Stefan Christow

Guatamala
133 Manuel Rodas

Ecuador
134 Byron Guama

Serbien
135 Ivan Stevic

Äthiopien
136 Tsgabu Grmay

Dominikanische Rep.
137 Diego Milan

Namibia
138 Dan Craven

Bolivien
139 Oscar Soliz

Kosovo
140 Qendrim Guri

Puerto Rico
141 Brian Babilonia

Ver. Arabische Emirate
142 Yousef Mohamed Mirza

Laos
143 Ariya Phounsavath

Streckenvorschau

Die Strecke des Olympia-Straßenrennens von Rio 2016 ist zugeschnitten auf Bergfahrer und lässt kaum eine Hintertür für andere Fahrertypen offen (Startliste mit Startnummern). Vom Start- und Zielort am Parque do Flamengo verläuft die Strecke westwärts dem Meer entlang und trifft dort auf 2 Rundkurse: Zunächst wird der hüglige Grumari-/Grota-Funda-Rundkurs 4-mal gefahren, und dann, auf dem halben Rückweg, der bergige Vista-Chinesa-Rundkurs 3-mal.

Der erste Rundkurs empfängt die Fahrer mit einem 2,1 Kilometer langen Kopfsteinpflasterabschnitt in einer eher schlechten Beschaffenheit (wobei die schlimmsten Stellen kurz vor Olympia asphaltiert wurden). Direkt vom Pavé biegen die Fahrer ab zum Anstieg Grumari (1,2 Kilometer à 7%, maximal 13%), gefolgt von Grota Funda (2,1 Kilometer à 4,5%, maximal 6%). Auf dem Rückweg zum Flamengo Park treffen die Athleten auf den Rundkurs mit dem Vista-Chinesa-Anstieg.

Der Anstieg zur Vista Chinesa ist 8,5 Kilometer lang, im Schnitt 5,7% und bis zu 15% steil. Spätestens hier dürfte das Peloton völlig auseinanderfliegen. Nach der letzten der 6 Kilometer langen, technisch komplizierten Vista-Chinesa-Abfahrten folgen noch knapp 20 flache Kilometer bis ins Ziel, vorbei an Ipanema und Copacabana. Ein Traumkurs.

Wie bei den letzten Olympischen Spielen auch ist das Rad-Straßenrennen der Herren eine der ersten Entscheidungen am ersten Wettkampftag in Rio 2016, am Samstag, den 6. August. Das Rennen dauert von 9:30 Uhr bis ca. zwischen 15:00 und 16:00 Uhr Ortszeit. Die finale Rennphase ist in Mitteleuropa +5 Stunden ab ungefähr 19 Uhr zu sehen - mit erwartetem Zieleinlauf laut Marschtabelle zwischen 20:09 und 20:45 Uhr.

Allerdings kann auch durchaus schon vorher eine Vorentscheidung fallen - angesichts der schwierigen Strecke von Rio de Janeiro und der für Olympia gewöhnlich kleinen Startkontingente. Selbst die stärksten 5 Nationen dürfen nur 5 Teilnehmer für die Startliste melden. Das könnte auf ein unkontrollierbares, aufreibendes Rennen hinauslaufen, zumal - abgesehen von Pflaster, Anstiegen und Abfahrtskönnen - auch der Wind am Atlantik in Rio 2016 eine Rolle spielen könnte...

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