Giro d'Italia 2017 - 11. Etappe

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Zielankunft in Bagno di Romagna: ca: 17:11 Uhr

Fraile schlägt Costa im Sprint der Ausreißer

Die 11. Etappe des Giro d'Italia 2017 wurde zur Beute von Omar Fraile (Dimension Data). Der 26-jährige Spanier setzte sich im Vierersprint vor Rui Costa (UAE), Pierre Rolland (Cannondale) und Tanel Kangert (Astana). Diese 4 Fahrer gehörten zu den ursprünglich 25 Ausreißern des Tages auf dem mit 4 Bergen gespickten Weg von Florenz nach Bagna di Romagna.

Giovanni Visconti (Bahrain) sprintete an der Spitze der Verfolgergruppe noch zum Quartett hin. Aber Kangert hatte gerade rechtzeitig den Sprint eröffnet, damit Visconti an keinem der Top-4 mehr vorbeikam. Fraile schlug überraschend Costa, der im Startort der Etappe 2013 Weltmeister wurde, und das auch noch ziemlich deutlich.

Amador als taktischer Gefahrenherd

Die Präsenz von Andrey Amador (Movistar), Kangert und dessen Teamkollegen Cataldo setzte den Gesamtführenden Tom Dumoulin (Sunweb) auf der 11. Etappe etwas unter Druck. Doch Dumoulin und sein Team meisterten diesen ersten Test letztendlich relativ souverän. Im Ziel hatte die Gruppe um den Mann im Rosa Trikot 1:37 Minuten Rückstand.

 

Ergebnis
 1. Omar Fraile (ESP)          - Dimension Data           4:23:14
 2. Rui Costa (POR)            - UAE-Emirates
 3. Pierre Rolland (FRA)       - Cannondale-Drapac
 4. Tanel Kangert (KAZ)        - Astana
 5. Giovanni Visconti (ITA)    - Bahrain-Merida
 6. Ben Hermans (BEL)          - BMC
 7. Dario Cataldo (ITA)        - Astana
 8. Simone Petilli (ITA)       - UAE-Emirates
 9. Maxime Monfort (BEL)       - Lotto-Soudal               +0:03
10. Laurens de Plus (BEL)      - Quick Step Floors         alle
11. Andrey Amador (CRC)        - Movistar                 gleiche
12. Hubert Dupont (FRA)        - AG2R La Mondiale          Zeit
13. Ruben Plaza (ESP)          - Orica-Scott                +1:37
14. Sébast. Reichenbach (SUI)  - FDJ
15. Domenico Pozzovivo (ITA)   - AG2R La Mondiale
16. Matteo Montaguti (ITA)     - AG2R La Mondiale
17. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha
18. Thibaut Pinot (FRA)        - FDJ
19. Tom Dumoulin (NED)         - Sunweb
20. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                  alle
21. Winner Anacona (COL)       - Movistar
22. Vincenzo Nibali  (ITA)     - Bahrain-Merida
23. Adam Yates (GBR)           - Orica-Scott
24. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo           gleiche
25. Tomasz Marczynski (POL)    - Lotto-Soudal
26. Laurens ten Dam (NED)      - Sunweb
27. Davide Formolo (ITA)       - Cannondale-Drapac
28. Bob Jungels (LUX)          - Quick Step Floors         Zeit
29. Steven Kruijswijk (NED)    - LottoNL-Jumbo              +2:25
30. Jan Polanc (SLO)           - UAE-Emirates             gl.Zeit
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34. Geraint Thomas (GBR)       - Sky                      gl.Zeit
- 186 Fahrer klassiert.
DNF Nathan Haas (AUS)          - Dimension Data
DNF Laurent Didier (LUX)       - Trek-Segafredo
DNS Giacomo Nizzolo (ITA)      - Trek-Segafredo

 

Dumoulin unbeeindruckt im Rosa Trikot

Dumoulin behauptete das Rosa Trikot einen Tag nach der Eroberung mit unverändert 3:23 Minuten vor Nairo Quintana (Movistar). Dessen Teamkollege Amador rückte auf den 6. Platz unmittelbar hinter Mollema (Trek), Pinot (FDJ) und Nibali (Bahrain) vor. Auch Kangert konnte sich in die Top-Ten verbessern.

Aus den bisherigen Top-20 der Gesamtwertung fielen Steven Kruijswijk (LottoNL), Geraint Thomas (Sky), Jan Polanc (UAE) und van Garderen (BMC) im letzten Anstieg aus der Dumoulin-Gruppe zurück. Kruiswijk und Thomas verloren schließlich über eine Minute und den unmittelbaren Kontakt zur Top-Ten. Van Garderen brach ein und verlor sogar rund 20 Minuten.

 

Gesamtwertung
 1. Tom Dumoulin (NED)         - Sunweb                  47:22:07
 2. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   +2:23
 3. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +2:38
 4. Thibaut Pinot (FRA)        - FDJ                        +2:40
 5. Vincenzo Nibali  (ITA)     - Bahrain-Merida             +2:47
 6. Andrey Amador (CRC)        - Movistar                   +3:05
 7. Bob Jungels (LUX)          - Quick Step Floors          +3:56
 8. Tanel Kangert (KAZ)        - Astana                     +3:59
 9. Domenico Pozzovivo (ITA)   - AG2R La Mondiale           +4:05
10. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha                    +4:17
11. Dario Cataldo (ITA)        - Astana                     +5:19
12. Steven Kruijswijk (NED)    - LottoNL-Jumbo              +6:07
13. Davide Formolo (ITA)       - Cannondale-Drapac          +6:19
14. Geraint Thomas (GBR)       - Sky                        +6:21
15. Rui Costa (POR)            - UAE-Emirates               +6:29
16. Adam Yates (GBR)           - Orica-Scott                +6:58
17. Maxime Monfort (BEL)       - Lotto-Soudal               +7:22
18. Jan Polanc (SLO)           - UAE-Emirates               +7:39
19. Ben Hermans (BEL)          - BMC                        +8:12
20. Simone Petilli (ITA)       - UAE-Emirates              +13:23
21. Sébast. Reichenbach (SUI)  - FDJ                       +16:49

 

25 Mann vor dem Hauptfeld

Im ersten der 4 langen Anstiege des Tages setzten Dupont, Montaguti (beide AG2R), Hermans (BMC), Carthy, Villella (Cannnondale), Rowny (Gazprom), Marczynski, Monfort (beide Lotto), Herrada, Rojas (beide Movistar), Plaza (Orica), de Plus (Quick Step), Anton (Dimension Data), Keizer (LottoNL), Landa, Deignan (beide Sky), ten Dam (Sunweb) Petilli (UAE) sowie Fraile, Costa, Rolland, Kangert, Visconti, Cataldo und Amador nach vorne ab, während die schwächeren Bergfahrer bereits hinten abplatzten.

Laurens de Plus und Igor Anton erreichten die Kuppe mit leichtem Vorsprung, und auch das kleine Hauptfeld um den Gesamtführenden Tom Dumoulin war nicht viel mehr als eine Minute entfernt. Auf dem Weg zum nächsten Anstieg wurden de Plus und Anton eingeholt. Angesichts der im Gesamtklassement gut platzierten Amador, Kangert und Cataldo war Dumoulins Team unter Zugzwang.

Fraile erst auf langer Flucht mit Landa

Am 2. Berg gingen Omar Fraile und Mikel Landa in Front. Oben hatte das Duo dann über 5 Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld, in dem Dumoulin inzwischen wieder mehr als einen Helfer an seiner Seite hatte. Fast genau zwischen Spitze und Hauptfeld befand sich die große Verfolgergruppe um Amador.

Im 3. Berg reduzierte sich der Vorsprung von Fraile und Landa zur Verfolgergruppe, aus der inzwischen die ersten Fahrer zurückfielen, rapide. In der Abfahrt wurde Fraile 41 Kilometer vor dem Ziel eingeholt und Landa wenig später auch. Landa wurde sofort durchgereicht. Die Hauptgruppe um Dumoulin war zu diesem Zeitpunkt gut 3 Minuten zurück. Die Helfer von Mollema und Pinot hatten den Helfern von Dumoulin inzwischen etwas unter die Arme gegriffen, da die Platzierungen ihrer Kapitäne durch Amador gefährdet waren.

Im 4. Anstieg am Monte Fumaiolo attackierte zunächst de Plus, der dann einen Konter von Costa mitging. Rolland schloss auf und setzte sich von Costa und de Plus ab, als das Trio fast von den nächsten Verfolgern eingeholt war. Knapp unterhalb des Bergpreises stürmte Fraile heran und überholte Rolland. In der Bergwertung zog Fraile mit Polanc gleich, übernahm aber nicht das Blaue Trikot, weil Polanc den hochwertigen Bergpreis am Ätna gewonnen hatte.

 

Bergwertung
 1. Jan Polanc (SLO)           - UAE-Emirates               44 p.
 2. Omar Fraile (ESP)          - Dimension Data             44
 3. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   35
 4. Thibaut Pinot (FRA)        - FDJ                        27
 5. Daniel Teklehaimanot (ERI) - Dimension Data             23
 6. Laurens de Plus (BEL)      - Quick Step Floors          22
 7. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha                    19
 8. Luis Leon Sanchez (ESP)    - Astana                     18
 9. Pierre Rolland (FRA)       - Cannondale-Drapac          17

 

Pinot eine Weile 10 Sekunden voraus

In der Hauptgruppe attackierte Nibali am Monte Fumaiolo, wodurch es Kruijswijk und Thomas zu schnell wurde. Bereits kurz unterhalb der Kuppe folgte eine wilde Attacke von Pinot, der etwa 10 Sekunden zwischen sich und die Dumoulin-Gruppe brachte. Nibali versuchte es dann noch einmal auf der Abfahrt. Aber dies hatte ebenso keine Auswirkungen wie Pinots Offensive, die im Laufe der Abfahrt abgewehrt war unter der Nachführarbeit von ten Dam, der sich für Dumoulin hatte zurückfallen lassen.

13,5 Kilometer vor dem Ziel attackierte Costa in einer kurzen Gegensteigung aus der Verfolgergruppe und schloss 4 Kilometer später zu Fraile und Rolland auf. Als noch 2,5 Kilometer zu fahren, brachte Rolland kurzzeitig eine Lücke zwischen sich und seine beiden Gegner. Costa bekam das Loch nicht gestopft. Dies gelang dafür dem unermüdlichen Fraile mit Costa am Rad.

Dann erhielt das Trio Gesellschaft durch Kangert, der sich aus der Verfolgergruppe abgesetzt hatte. Ein Sprintsieg von Costa wäre nun der wahrscheinlichste Ausgang gewesen, alternativ bei zu großer Zockerei ein Sprintsieg von Visconti oder Ben Hermans aus der sich nähernden Verfolgergruppe. Doch Fraile verblüffte nach diesem zermürbenden Tag alle und feierte seinen erst 3. Profisieg.


Vorschau auf diese Etappe: Bergig durch den Apennin von der Toskana in die Romagna verläuft die 11. Etappe des Giro d'Italia 2017. Nach 3 Pässen und 111 gefahrenen Kilometern überquert man die Ziellinie in Bagno di Romagna. Allerdings schließt sich dann noch eine 50 Kilometer lange Runde über den Monte Fumaiolo an, der gut 25 Kilometer vor Etappenende erreicht ist. Vielleicht kann ja der ein oder andere Fahrer in der Gesamtwertung geknackt werden und aus den Top-Ten weit verbannt werden. Ansonsten ist dies wohl eher ein Tag für frühe Ausreißer. Der Monte Fumaiolo ist insgesamt nur sanft steigend, dafür auf dem letzten Kilometer vor dem Gipfel bis zu 12 % steil. Nach vollendeter Abfahrt sind nur noch 3,5 flache Kilometer zu absolvieren.

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Giro d'Italia 2017
11. Etappe (161,0km)
von Florenz
nach Bagno di Romagna

2 -km130 13:38 Passo della Consuma
S -km113 13:59 Stia
3 -km97 14:40 Passo della Calla
3 -km59 15:43 Passo de Camaio
S -km54 15:50 San Piero in Bagno
2 -km26 16:38 Monte Fumaiolo

Etappensieg:
Omar Fraile (ESP)

Rosa Trikot:
Tom Dumoulin (NED)

Punktewertung:
Fernando Gaviria (COL)

Bergwertung:
Jan Polanc (SLO)

Bester Jungprofi:
Bob Jungels (LUX)

Teamwertung:
Movistar

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